Ulugh Beg
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Langversion des Artikel von Klett-MINT 3/2019
Mathematik(er) auf Banknoten Ulugh Beg
Schaut man in die Geldbörsen in aller Welt, so entdeckt man viele Banknoten, die voller Mathematik, Physik und Astronomie stecken.
Die erst im Februar 2019 ausgegebene Banknote ist ganz dem berühmtesten Wissenschaftler Usbekistans gewidmet.
Ulugh Beg (eigentlich Mīrzā Muhammad Tāriq ibn Schāh-Ruch Ulugh-Beg) wurde 1394 geboren. Er ist einer der Enkel des bekannten Eroberers Tamerlan. Im Jahr 1409 wurde Ulugh Beg von seinem Vater Schah Ruch als Statthalter/Vizekönig in Samarkand eingesetzt. Wie es dazu kam, dass Ulugh Beg eine besondere Liebe zur Mathematik und Astronomie entwickelte, ist nicht bekannt.
Im Jahr 1417 ließ er den Bau einer Madrasa – höhere Schule zum Studium der Islamwissenschaften – beginnen. Schon im Jahr 1420 unterrichteten dort ca. 70 Gelehrte. Darunter al Kaschi und Qadi Zada. Auf der Vorderseite einer 50 Som Note aus dem Jahr 1994 ist die rekonstruierte Ulugh-Beg-Madrasa auf der linken Seite zu erkennen.
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In deren Eingangsbereich befindet sich ein Denkmal, das ihn im Kreise anderer Gelehrter zeigt.
Er begann mit systematischen Beobachtungen der Gestirne. Auf der Grundlage des Almagest von Ptolemäus wurden die Sternpositionen von rund 1000 Sternen neu ermittelt. Zu diesem Zweck wurde 1428 das Observatorium Gurchani Zidsch erbaut. Wie die Anlage wirklich aussah, weiß man nicht, da es nach dem Tod Ulugh Begs zerstört wurde. Nur der im Boden verlaufende Teil des Sextanten blieb erhalten und wurde 1908 wieder entdeckt und restauriert. Auf der Rückseite der 100000 Som Note (rund 10 €) ist das heutige Eingangstor zum Museum zu sehen, dahinter die Überwölbung des unterirdisch verlaufenden Sextanten.
Auf der rechten Seite ist eine Funktionsskizze zu sehen, oben in der Mitte eines der zahlreichen Astrolabien, die vor Ort im Einsatz waren.
Durch die Größe des Sextanten konnte die Jahreslänge (siderisch) zu 365 Tage, 6 Stunden, 10 Minuten und 8 Sekunden berechnet werden. Das sind lediglich 58 Sekunden mehr im Vergleich zum heutigen Wert. Der Sternenkatalog Zidsch-i-Sultani war im Wesentlichen 1437 abgeschlossen. Neben den Sternpositionen enthielt er auch zahlreiche trigonometrischen Berechnungen, an denen Ulugh Beg beteiligt war. So wurde u. a. der Wert von sin 1° ermittelt. Erst dessen 17. Stelle nach dem Komma weicht von heutigen Berechnungen ab. Gemeinsam(?) mit al Kaschi berechnete er die Zahl Pi auf 16 Stellen nach dem Komma.
Seine Förderung der Wissenschaften, noch dazu auf Kosten der religiösen Ausbildung, führte im Jahr 1447 zu einem Aufstand, zwei Jahre später wurde er hingerichtet. Seine Hochschule wurde zur Religionsschule, sein Observatorium wurde komplett zerstört. Einem beherzten Astronomen gelang die Flucht, so dass der Sternatlas nicht der Vernichtung anheim fiel.
Über mehrere Stationen gelangte der Atlas nach Europa, wo er vervielfältigt wurde und erst durch die Beobachtungen von Tycho Brahe im Jahr 1586 verbessert werden konnte.
Auf der Vorderseite der Banknote sieht man das mehr als 10 m große Denkmal, welches vor kurzem neben dem Eingang des Museum (s. Rückseite der Banknote) errichtet wurde. Die alte Statue wurde entfernt.
Seit 1830 trägt ein Einschlagkrater auf der Vorderseite des Mondes seinen Namen.
Wer schon mal in Samarkand auf den Spuren Ulugh Begs wandelte, möge mir schreiben. Thomas Jahre
Kommentare
Sehr geehrter Herr Krickser,
es ist immer wieder schade, dass nicht geschrieben wird, wie solche Angaben zustande kommen/gekommen sind. In dem konkreten Fall, könnte es so sein, dass die Sekundengenauig keit sich als "Durchschnittsg enauigkeit" von Beobachtungen über mehrere Jahre hinweg ergibt, ist aber bloß eine Vermutung.
MfG
Thomas Jahre
Ich habe solch eine Zeitangabe im Ulug Begh Museum in Samarkand gelesen.
Ich kann mir nicht vorstellen, daß das richtig ist!!
Mit freundlichen Grüßen,
W. Krickser
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