Auf den Spuren von Johannes Kepler
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Auf den Spuren von Johannes Kepler
In diesem Beitrag wird Johannes Kepler vorgestellt. (Das vorerst Neueste ist der Bericht aus Zagan, siehe unten).
Sein Lebensweg wird mittels Geldscheinen "gepflastert". Tipps für eine Radtour gegeben und und ...
(Wer es systematischer möchte, der möge den Wikipediaartikel lesen. --> https://de.wikipedia.org/wiki/Johannes_Kepler <--
Am Ende des Beitrags ist noch ein Buchtipp.
Anmerkung --> ein Klick auf die Bilder zeigt diese in groß.
Diese Seite hat einen großen zeitlichen Vorlauf.
Wie man sehen kann, war ich (mit meiner Familie) über Ostern 2010 in Prag. Hatte ich das Denkmal von Tycho Brahe und Johannes Kepler mit voller Absicht gesucht --> und gefunden, so standen wir plötzlich unverhofft vor dem kürzlich eröffneten Keplermuseum. Natürlich haben wir das besucht, ist ja nicht so groß. Aber der Eintritt, na ja. Dafür aber ist die Eintrittskarte originell. Unter der Darstellung der astronomischen Uhr (wird auch berechnet) sind die verschiedensten Informationen, die zum Zeitpunkt des Besuches "auftreten". Auf der Rückseite ist ein Teil des Sternhimmels zu sehen - aus 12 Eintrittskarten kann man eine komplette Karte erhalten.
Der Keplervirus war ausgebrochen und so begab ich mich ein Jahr später - Sommer 2011 - mit dem Rad auf die Spuren von Johannes Kepler.
Bilder von unterwegs
Die Tour:
Alles was man braucht ist in den Fahrradtaschen verstaut. Dann geht es erst einmal mit dem Zug von Chemnitz über Nürnberg nach Stuttgart. Von dort noch ein kleines Stück mit dem Zug in Richtung Karlsruhe. Und dann aufs Rad zum Kloster Maulbronn, lohnt sich. Von dort nach Leonberg, dort nach dem Duschen noch ein kleiner Spaziergang durch den Ort und schon neigt sich der Samstag, 16.7., seinem Ende zu.
Am Sonntag ging es per Fahrrad nach Weil der Stadt, dem Geburtsort von Johannes Kepler. Einmal ums Denkmal, dann die Sonderaustellung im Heimatmuseum, Mittagessen- serviert auf Tellern mit Astronomiemotiven, dann noch Besuch im Keplermuseum, welches in dessen Geburtshaus untergebracht ist - sehenswert. Auf dem Weg zum Bahnhof noch an einem Weltladen vorbei, der Keplerwein im Angebot hatte, war leider zu. Am späteren Nachmittag dann mit dem Zug nach Ulm. Da war das mathematische Erleben eingeschränkt, im Münster eine Radioparty, sonst wäre Pythagoras zu "sehen" gewesen und die Gedenktafel für Kepler versperrt durch ein Bierzelt, nun ja. Nach rund dreißig Kilometern auf dem Donauradweg, dann Nachtruhe.
Am Montag dann weiter, vorbei am Kloster Weltenburg, kurze, aber informative Tour mit dem Schiff - Donaudurchbruch - und anschließend weiter nach Regensburg. In Regensburg verstarb Kepler am 15.11.1630. Kepler weilte auch schon mal vor seinem Todesjahr in Regensburg, so dass es zwei Häsuer gibt, in denen er wohnte. Heute heißt die Straße Keplerstraße, damals wohl eher nicht. Außerdem gibt es noch ein recht großes Keplerdenkmal. Sein Grab ist leider schon kurz nach seinem Tod verwüstet worden als Regensburg im 30-jährigen Krieg belagert wurde. Dann noch mal knappe 40 Kilometer bis zu einer schönen Herberge.
Am Dienstag wurde es richtig nass, aber was soll's. Es geht an Passau vorbei und kurz vor der Grenze zu Österreich ins Bett - endlich raus aus den nassen Klamotten.
Am Mittwoch geht es weiter nach Linz. Dort ein Blick auf ein weiteres Keplerdenkmal und das Wohnhaus von Kepler (in der dortigen Gaststätte gab es eine super Kürbissuppe). Kleiner Stadtbummel und dann noch ein paar Kilometer und ganz entspannt zur Ruhe.
Am Donnerstag die längste Etappe rund 140 km von insgesamt fast 800 km auf dem Rad. Mein lieber Sohn holt mich von Tulln dann nach Wien mit dem Auto ab.
Wir sind dann noch eine reichliche Woche mit dem Auto unterwegs, Stopp in Graz, klar wieder mal der Kepler. s.u. Dann ein paar Tage nach Triest, ist ja schon lange nicht mehr ein Hafen, der zu Österreich gehört, aber Gegha war dort. Langsam zurück in Richtung Chemnitz, aber mit Stopp in Kärnten (ohne Kepler), dann kurz nach Kremsmünster - ist in der "Nähe" von Linz, dort ist ein Kloster mit "mathematischem Turm", im dem Originalutensilien Keplers aufbewahrt werden und besichtigt werden können - war aber nicht auf, schade. Von dort nach Chemnitz ist es mit dem Auto nicht mehr so weit, Keplertour leider herum.
Spurensuche Kepler zumeist belegt mit Geldscheinen und ähnlichen Papieren:
(Nach 16 Jahren intensiver Suche erstanden.)
Am 27. Dezember 1571 wird Johannes Kepler in Weil der Stadt geboren.
Kepler wird in die Lateinschule in Leonberg eingeschult, wo er ein Jahr verweilt.
1579 bis 1584 wohnt Kepler in Ellmendingen, sein Vater wird Pächter des Gasthauses zur Sonne. (Nach netter Auskunft der Stadtverwaltung http://keltern.de/ weiß ich, dass das Haus noch heute existiert, aber nach dem es Rathaus war, heute ein Wohnhaus ist - mit Erinnerungstafel an die Keplers. Auch gibt es eine Keplerstraße, eine Tafel am Weinwanderweg und ein Glasfenster im Rathaus - Besuch lohnt sich.) Kepler besucht dort die zweite und dritte Klasse der Lateinschule, allerdings muss er wegen Krankheit zwei Jahr pausieren.
Noch zwei Jahre Schulzeit in Adelberg, dann Besuch der höheren Landesschule im Kloster Maulbronn.
1589 beginnt Kepler ein Theologiestudium in Tübingen.
1594 übersiedelt Kepler nach Graz, übernimmt einen Lehrauftrag im Fach Mathematik, er heiratet Barbara Müller und veröffentlicht sein Mysterium Cosmographicum.
Im Jahr 1600 wurde Kepler Gehilfe von Tycho Brahe. Sie arbeiteten im Schloss Benatek
und in Prag.
1601 verstirbt Brahe und Kepler wird Hofmathematiker. Auf der Banknote erkennt man die Prager Burg, dort (in der Nähe) steht das Denkmal von Brahe und Kepler. "Verlängert" man die auf der Note zu sehende Karlsbrücke ca. "33,33 m" nach rechts, kommt zu Keplers Wohnhaus, in dem heute ein kleines Museum untergegebracht ist (s. Eintrittskarte oben).
In Prag erkannte er - in Auswertung der Beobachtungen Brahes - die ersten zwei Gesetze der Planetenbewegung, die heute nach ihm benannt sind.
1611 starb Keplers Frau und auch sein 6jähriger Sohn Friedrich. Politisch und religiöse Gründe vertrieben Kepler aus Prag und so zog er nach Linz, wo er von 1612 bis 1626 als Mathematiker arbeitete.
1623 heiratet nach "gründlicher" Auswahl von 11 (elf) Kandidatinnen Susanne Reuttinger aus Eferding.
Ob das Paar auf der rechten Seite Kepler und sein Frau zeigt, ist er Spekulation, allerdings gibt es im Ort ein Keplerbier (habe ich aber noch nicht gekostet).
1627 muss Kepler recht überstürzt Linz verlassen, ein Teil seiner Habe und seiner Instrumente gelangt so nach Kremsmünster und kann heute dort im mathematischen Turm besichtigt werden. Auf dem Notgeldschein ist der Turm zu sehen.
Kepler flüchtet nach Ulm, dort "erfindet" er den "Ulmer Eimer" - ein Gefäß an/in dem man die verschiedensten Hohlmaße der Zeit erkennen kann.
Auf dem Ulmer Schein ist das Rathaus erkennbar, wo sich eine eine Ehrentafel für Kepler befindet.
1627 lädt Wallenstein nach Sagan ein, er kann dort seine Bücher drucken, erstellt auch ein bekanntes Horoskop für den Heerführer. Besuch der Stadt siehe unten.
1630 wird Wallenstein seines Amtes enthoben und so reist Kepler (zum zweiten Mal) nach Regensburg, um ausstehende Gehaltsforderungen zu erlangen - immerhin rund 12.000 Gulden.
Kurz nach seiner Ankunft wird Kepler sehr krank und verstirbt am 15.11.1630.
Anmerkungen und noch ein paar Bilder
Die hier vorgestellten Scheine sind aus meiner Sammlung und es gibt natürlich mehr Scheine aus den Orten, ob nun Prag - wo sich das Motiv sogar in verschiedenen politischen Zusammenhängen wiederholt, oder Maulbronn, wo es drei Wertstufen gibt. ...
Jetzt Vorder- und Rückseite der "Freien Mark" - der Schein selber bildet ein sogenanntes goldenes Rechteck:
Rückseite:
Von der Firma --> "HUECK FOLIEN" <-- wurden mir für die Homepage mehrere Exemplare ihrer Testnote zur Verfügung gestellt (danke noch mal).
ältere Variante
Auf der neueren Variante sind unter anderem eine Keplerwohnstätte und die sehr bekannte idealisierte Darstellung unsereres Sonnensystems recht deutlich zu erkennen. Eine Modellrechnung dazu war Thema der Wochenaufgabe 400.
Nun eine Fantasienote und ein paar Briefmarken (im Album sind mehr).
Zu guter Letzt ein Sonderstempel:
Es gebe noch Vieles aus dem Leben und seinem Wirken zu berichten, aber ...
Besuch in Zagan/Sagan 2018
Im Februar 2018 wurden ein paar Tage in den Winterferien genutzt, um die Spurensuche zu erweitern.
Von 1628 bis 1630 hielt sich Kepler, auf Einladung Wallenstein, in Sagan auf. Darauf ist man dort sehr stolz und so ist Kepler im Stadtbild und im Schloss Wallensteins sehr präsent.
Durch Vermittlung der Touristinformation kam es zu einer Begegnung mit Halina Dobrakowska, Mitglied im Verein der Freunde Zagans, die sich die Zeit nahm, uns am Freitag durch das Schloss zu führen und am Montag durch die Stadt, vielen Dank.
Die Bilder zeigen die vielfältigen Informationen und Stationen, an denen man was zu Kepler erfahren kann:
Der Keplerplatz
Der Keplerplatz (ehemaliger Friedhof der Stadt)
Auf dem Platz ist noch ein Gedenkstein zu entdecken --> Bild 1 <--, --> Bild 2 <--.
Außerdem beginnt an dem Platz die Keplerstraße:
Hier noch die --> Beschreibung <--
Zwischen dem Keplerplatz und Keplerstraße findet man noch eine Trafostation, in der Form eines Nachbaus des abgerissenen Spital- bzw. Keplertores.
--> Tor <-- , --> Beschreibung <--, --> dazu passend: Postkarte aus dem Vereinsraum <--
Geht man die Keplerstraße weiter in Richtung Zentrum, das heißt hier Ringstraße, so entdeckt man am Turm des alten Rathauses eine --> Tafel <--, auf dem ersten Denkmalbild sieht man die Tafel links neben der Tür.
Mit dem Rücken zum alten Rathaus steht das Keplerdenkmal:
Details: --> Denkmal <--, --> Schild zu Füßen Keplers <--, --> Blick von hinten <-- und die --> Beschreibung <--.
Nicht weit vom Denkmal, in Zagan ist alles nicht so weit von irgendwas, befindet sich das Schloss:
Viele Teile des Schlosses werden "richtig" genutzt. Bibliothek, Notare, Ballsäle, Hochzeitszimmer, Ratszimmer, ... Besichtigung aber immer nur mit Führung. Jeden Tag 12.00 Uhr auf polnisch, andere Sprachen kann man in der Touristinformation erfragen, haben wir gemacht, s. oben.
Von der originalen Inneneinrichtung ist leider nicht mehr viel vorhanden, aber ein superschöner Schrank ist naturwissenschaftlich/astronomisch sehr interessant.
Details: --> 1 <--, --> 2 <--,--> 3 <--,--> 4 <--,--> 5 <--,--> 6 <--,--> 7 <--.
Im Keller des Schlosse befindet sich noch eine riesige Sammlung geschnitzter Teufel, auch ein --> Astronom (Kepler) <-- ist dabei.
Nach den vielen Informationen wird es Zeit sich zu stärken. Wo? (Natürlich?) im Restaurant Kepler:
Mit viel Liebe ist die Gaststube gestaltet, das Essen schmeckt, eine Kellnerin ist freundlich, die andere ..., also wir hatten ihr nichts getan.
Details: --> die Decke <--, Wallenstein mit Keplers Horoskop <--, --> Kepler aus Holz <--, --> kleines Keplerbild am Eingang <--, stolzer Kepler <--, --> die Gesetze Keplers <--, --> noch etwas <--, die Stadtansichten sind jetzt nicht auch dabei.
So war es das nun? Nö.
Im Augustinerkloster (nur mit Führung) ist --> ein Turm <--, von dem aus Kepler Beobachtungen gemacht hat (gemacht haben soll). Leider kann man in diesen Turm nicht hinein, weil die Betreibergesellschafft ziemlich pleite ist und das Gebäude nicht mehr als Hotel betreibt. Das ist schade, denn so konnte ich das dortige Keplerbild und andere astronomische Bilder leider nicht fotografieren. Aber der Besuch in der Bibliothek gegenüber - also grandios.
--> Bild 1 <--, --> Bild 2 <--, --> Bild 3 <-- (das Schild, dass man da gar nicht fotografieren darf, hatte ich doch glatt übersehen. ;-)
Sehr interessant, dass dieses Kloster das erste europäische Gebäude war, welches mit einem Blitzableiter ausgestattet wurde, auf Anweisung des --> Abtes Felbiger <--.
Ob nach der Umgestaltung des Schulwesens in Polen (abgeschlossen 2019) das --> Kopernikusgymnasium <-- seinen --> Namen <-- behalten wird, ist noch offen.
Nun noch ein paar Bilder aus dem Vereinszimmer, welches sich im alten Rathaus befindet und vielleicht mal Keplerstube wird. --> 1 <--, --> 2 <--,--> 3 <--,--> 4 <--,--> 5 <--,--> 6 <--.
Man kann, aber man muss nicht die --> Kopernikusstraße --> benutzen um ins Hotel zu gelangen.
Die letzten drei Bilder sind nicht aus Zagan/Sagan, sondern aus Zielona Góra. (Hieß früher Grünberg. Verwirrend, dass das Navigationsgerät die Eingabe Grünberg verlangt, Zielona Góra kennt es nicht.)
In ein früheres Kino wurde ein Planetarium eingebaut, das ist Teil eines Wissenschaftszentrums mit dem Namen Kepler.
Zwei Bilder von innen. --> Bild 1 <-- und --> Bild 2 <--.
Das war der Bericht aus Zagan.
Es gibt viele Werke von Kepler, noch mehr Bücher (Gedichte, Musikwerke, ....) über ihn. Wer sich da einen Überblick verschaffen möchte, der wird in diesem Buch fündig: