Vermessung der Welt 2019

Die Vermessung der Welt

Drei Tage mit Zelt

Wir, die 10a und 10b des Chemnitzer Schulmodells, waren vom 23.09.-27.09.2019 auf dem Farbenkinderhof in Freienorla die „Welt vermessen“. Dieses Projekt ist eine der Traditionen unserer Schule die jede 10 Klasse durchgeht, und ist begleitet von einem abzugebenden Hefter. Der Name des Projekts stammt übrigens von dem gleichnamigen Buch, denn es geht nicht nur um Erdproben und Geographie sondern auch um Humboldt und Gauß. Deswegen ist dieses Projekt nämlich nicht nur für die Geographen, sondern auch für die Geschichtler, Mathematiker (und Chemiker) gut. Der Grund weshalb ich von Geographen und Geschichtlern rede ist hierbei, dass man sich in der zehnten Klasse für eines der Fächer entscheidet.

Eine Klasse ist vom Montag bis zum Mittwoch, die andere von Mittwoch bis Freitag auf dem Hof, und übernachtet dort in Zelten.

Die Anreise am Ersten Tag, ist bei den Klassen jeweils unterschiedlich gewesen. Am Montag die Anreise und am Freitag die Abreise war jeweils mit dem Zug, während am Mittwoch ab und Anreise mit dem Bus erfolgten, glücklicher Weise wurde das Gepäck aber von unserem Lehrer Thomas transportiert, so das wir den berüchtigten Berg, auf dem sich unsere Bleibe befand, ohne Gepäck beschreiten konnten. Nach dem Aufbauen der Zelte ging es dann auch schon eine Runde um ein nahegelegenes Feld und eine der Etappen des Projektes begann, wir nahmen Erdproben. Es ging dabei um den Aufbau der Erdschichten und ihre Entstehung. Es klingt vielleicht nicht spannend, doch die Geschichten dazu waren auf jeden Fall hörenswert. Leider stammen aber weder Gebirge noch die Linien auf den Feldern von Aliens. Zurück wurde dann Feuerholz gesammelt während ein anderer Teil der Klasse mit Kochen beschäftig war. Hier übrigends eine Warnung für alle nachfolgenden Gruppen. Beide unserer Klassen hatten Reis gekocht (und es sollte am nächsten Tag Nudeln geben), eine der Klassen hatte aber so viel Reis gekocht, dass es am nächsten Tag wieder Reis geben musste. Passt also bitte auf. Was die restliche Verpflegung angeht, musste übrigens jeder für sich selbst sorgen, es gab kein organisiertes Frühstück oder Mittag, weshalb sich in den Klassen Essensgruppen gebildet hatten. Jetzt aber weiter mit dem Tag. Am Abend erfolgte dann von 2 Geschichtlern ein selbstgewählter Vortrag. Bei uns waren es z.B. Humboldts Reisen auf u.a. dem Orinoco. Gemütlich am Lagerfeuer wurde neben Marshmallows denn noch Gespielt und es ging ins Bett. Der Hof ist übrigens nicht nur berüchtigt für echt süße Raubkatzen die gerne Essen stehlen, sondern hat auch mal frei laufende Pferde und einen Esel.

Am nächsten Morgen stand dann die lange Hauptwanderung des Projekts an, welche wohl um die 12 km betrug. Auch wenn wir sie nicht gerade voll Motivation begannen, so war sie leichter als es klingt. Auf dem Weg lagen viele Stationen an Feldern, im Wald und Auen, bei denen wir sowohl historisch als auch geographisch viel dazu lernen konnten. So ging es um verschiedene Erdschichten und Flüsse, aber auch um alte Grenzen und Transportwege. Fleißig wurde mitgeschrieben und die Positionen auf unseren Karten markiert. Dank der Saison konnten auf dem Weg auch viele Pilze gesammelt werden. Begleitet wurden wir nicht nur von Lehrern sondern auch von den Studenten Benny, Felix und Ben. Nichts gegen die Erklärungen der Lehrer, doch auch die Erzählungen der Studenten waren fesselnd und rettete wohl die Konzentration von so manchem Schüler. Auf dem Weg lag unteranderem eine alte Kirche und natürlich ging es am Ende wieder den berüchtigten Berg hinauf. Gegen 15:30 Uhr angekommen, ging es auch endlich an die selbstständige Vermessungsaufgabe, bei der es mittels Theodoliten in Gruppen, die Entfernung und Höhe zweier Funktürme zu berechnen galt. Nicht jedem gelang die Aufgabe gleich gut, doch mit ein wenig Teamarbeit hatte jeder am Ende ein passables Ergebnis. Nach dem Essen ging es an einen weiteren Vortrag und einem frei gestaltbaren Abend mit Musik, Werwolf oder Kartenspielen.

Am letzten Tag sollte es ein letztes Mal in den Wald gehen, um in den Gruppen vom Vortag 4 Stationen zu bearbeiten. Die erste behandelte Erdschichten, die zweite Chemie mit folgenden Protokollen zu PH-Wert, Nitrat-Gehalt und Kalkgehalt. Die dritte Station war das Vermessen und Berechnen einer Hangneigung und die Vierte handelte von Landschaftskomponenten wie Vegetation. Nach den später im Hefter relevanten Aufgaben ging es auch schon ans Zusammenpacken. Nach der letzen sehr positiv ausfallenden Reflexionsrunde ging es dann auch zur endgültigen Abreise. Sollte diesen Text wiedererwarten ein uns folgender Schüler lesen, kann ich ihm beruhigt sagen: solltest du keine Tierhaarallergie haben, wird die Exkursion kein Schrecken sondern eine interessante neue Erfahrung.

Spezial der 10 a

Graue Wolken bedeckten den Himmel über Chemnitz, als wir uns am Montag, den 23.09.19 vor dem Eingang der Schule trafen. Alle waren noch etwas müde vom Wochenende, aber unser Ziel für die ersten drei Tage der Woche war uns schon länger bekannt: Es ging für uns, wie schon für über zehn Klassen vor uns, nach Thüringen, genauer gesagt nach Freienorla. Von dort aus sollten wir die Welt vermessen. Also natürlich nicht die ganze Welt, aber wir nutzten das Projekt um uns ein wenig in die Zeit von Alexander von Humboldt und Carl Friedrich Gauß hineinzufühlen und versuchten uns so auch an der Landvermessung, aber dazu später mehr. Zu unserem Glück transportierte Thomas sämtliche Zelte und sonstiges Gepäck auf den Kinderfarbenhof Pritschroda in der Nähe von Freienorla, auf dem wir übernachten sollten. So hatten wir eine entspannte Anreise ohne Geschleppe, worüber wir sehr froh waren, weil wir schon so einiges über einen sehr steilen Berg gehört hatten, der uns nach unserer Ankunft am Bahnhof Freienorla erwarten sollte. Die Besteigung ist uns aber zum Glück allen gut gelungen und als wir mit geröteten Wangen auf dem Zeltplatz ankamen, erwartete uns Thomas schon. Sofort ging es ans Zelt aufbauen und danach zu einem ersten Rundgang auf ein nahegelegenes Feld. Wir bekamen eine erste Einführung in die Geologie, den wir sollten uns auf der Exkursion nicht nur mit Humboldt und Vermessungen beschäftigen, sondern auch entdecken, wie verschiedene Böden aufgebaut sind und wie es dazu kommt. Zurück auf dem Hof erfreuten sich einige an den Pferden, andere bereiteten in der Küche das Abendbrot zu oder sammelten Feuerholz für das geplante Lagerfeuer. Nach Reis mit leckerer Gemüsepfanne beschwörte Thomas in der Dämmerung gemeinsam mit unserer Klasse die Geister von Humboldt und seinem Gefährten Aimé Bonpland, die einiges von ihren Reisen zu berichten wussten. Danach wurde sich bis zur Schlafenszeit mit dem Spiel „Werwolf“ amüsiert. Am nächsten Morgen hieß es dann gegen neun: Auf zur großen Wanderung. Wir wussten, dass wir bis zum Nachmittag unterwegs sein würden und sahen den nächsten Stunden mit gemischten Gefühlen entgegen. An verschiedenen Station auf Feldern, Auen oder im Wald erklärten uns Felix und Ben, die beide sehr viel wussten, was es mit den Horizonten eines Bodens auf sich hatte und wir waren überrascht, wie schnell und leicht sich die Aufgaben, die uns noch am Morgen, wie viele ungeklärte Rätsel schienen, mit dem neuen Wissen lösen ließen. Josi war ganz außer sich vor Freude über all die Pilze, die sie neben den Wegen finden konnte und auch die anderen Lehrer freuten sich über die leckere Pilzpfanne, die sie sich am Abend schmecken lassen konnten. Als wir gegen 15:30 Uhr wieder am Zeltplatz angekommen waren, widmeten wir uns den Vermessungen, die wir selbst für Mathematik durchführen sollten. Dabei galt es herauszufinden, wie weit zwei Funktürme, die aus dem nahen Wald herausragten, voneinander entfernt sind und die Höhe des einen zu bestimmen. Diese Aufgaben erforderten genaue Messungen mit dem Theodoliten, die leider nicht auf Anhieb von allen gelöst werden konnten, doch durch den Teamgeist unserer Klasse gelang es schließlich jeder Gruppe die Größen zu ermitteln. Am Abend genossen wir einen weiteren Vortrag am Lagerfeuer, diesmal rund um das Buch „Die Vermessung der Welt“, das die Geschichtler unter uns bereits gelesen hatten. Danach vertrieben wir uns die Zeit mit Geschichten aus alten Zeiten, Gesang und natürlich auch mit diversen Werwolf-Runden. Der nächste Tag war nicht nur unserer Abreise-, sondern auch der Geburtstag einer unserer Klassenkameradinnen: Antonia wurde 16! Nach einigen Glückwünschen und einem geselligen Frühstück ging es ein letztes Mal in den Wald. Am Tag zuvor hatte die Sonne noch vom zeitweise blauen Himmel gelacht, doch daran war am Mittwoch nicht zu denken. Bereits nach etwa zehn Minuten im Wald begann es heftig zu regnen und dementsprechend waren wir alle sehr froh, dass wir nach diesem letzten Ausflug in die Geologie, -graphie, Chemie, Mathematik und Biologie wieder zurück zu unseren Zelten konnten. Inzwischen hatte der Regen nachgelassen und als wir in einer letzten sehr positive Abschlussrunde besprachen, wie uns die Fahrt gefallen hatte, stiegen bereits die Schüler unserer Parallelklasse aus dem Bus, der sie zu uns gebracht hatte. Schnell bauten wir unsere Zelte ab, setzten uns in den Bus und fuhren zurück...nach Chemnitz.

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