Ptolemäus

Fragebogen mit Ptolemäus zu seiner Vorstellung des Weltbildes
1. Wie erklären Sie sich denn, dass sich die Planeten und die Sonne um die Erde bewegen?
Ich nehme an, dass sämtliche Himmelskörper auf durchsichtigen Kristallkugeln befestigt sind, die sich auf Kreisbahnen mit unterschiedlicher aber konstanter Winkelgeschwindigkeit bewegen. Dabei gibt es primäre Kristallkugeln, deren gemeinsamer Mittelpunkt die Erde ist.
Mit diesem Modell ist allerdings noch nicht geklärt, warum Planeten, sehr deutlich Mars und Venus, Schleifenbahnen vor dem Sternenhintergrund durchführen, bei denen ihre normale Bewegung von West nach Ost vor dem Sternenhintergrund auch einmal umkehrt stattfindet. Auch die periodischen Helligkeitsschwankungen der Planeten sind dadurch noch nicht zu erklären. Diese beiden wohlbekannten Phänomene der Planetenbewegung löste ich, indem ich sekundäre Kristallkugeln eingeführt habe, an denen der Planet befestigt ist und die um einen festen Punkt der primären Kugel kreisen, der seinerseits mit fester Winkelgeschwindigkeit um die Erde kreist.
Auf diese Weise ergeben sich insgesamt 55 Kristallkugeln. Diese Kreise werden Epizyklen genannt und die konzentrischen Sphären, an denen sie aufgehängt sind, habe ich Deferenten (Trägerkreise)genannt.
2. Was halten Sie von dem heliozentrischen Weltbild?
Ich würde ein heliozentrisches Weltbild zurückweisen! Die Sonne im Mittelpunkt? Völlig ausgeschlossen! Ich bin überzeugt, dass meine Theorie vom geozentrischen Weltbild die richtige ist.
3. Wenn Sie in Ägypten geboren wurden, warum sind Sie dann griechischer Astronom?
Ich selbst lebe zwar in Ägypten aber einige meiner Vorfahren waren Griechen und einer sogar römischer Bürger. Daher auch mein Vorname Claudius.
4. Was haben Sie denn alles veröffentlicht (Bücher, Theorien usw.)?
Mein Hauptwerk ist die Mathematike Syntaxis auch Almagest genannt, eine riesige astronomische Abhandlung. Es besteht aus 13 Büchern. Außerdem habe ich noch die Geographike Hyphegesis geschrieben, die eine Art Atlas ist. Dann habe ich mich noch ein bisschen mit Musik, Optik und Philosophie beschäftigt und dabei sind die Werke Harmonik, Optik und peri kriteriou kai gemonikou,( das auf Deutsch Von der Wahrheit und Motiven der Menschen heißt)entstanden. Zusätzlich habe ich noch das Grundlagenwerk der Astrologie, die Tetrabiblos geschrieben.
5. Wovon handelt denn Ihr Werk Almagest?
In meinen ersten beiden Büchern beschreibe ich das geozentrische Weltbild mit allen mathematischen Vorraussetzungen für die astronomischen Berechnungen. Meine Bände 3, 4 und 5 befassen sich mit den Bahnen von Mond und Sonne. In meinem 6. Buch habe ich über Mond- und Sonnenfinsternisse geschrieben. Der aktuelle Sternkatalog findet sich in meinem 7. Buch. Er enthält 1022 Sterne, 12 in den Tierkreis-Sternbildern, 21 in den nördlichen und 15 in den südlichen Sternbildern. Meine Bände 9-13 beschreiben die Bahnen der derzeitig bekannten Planeten (Merkur, Venus, Mars, Saturn, Jupiter) sowie von  Mond und Sonne. Außerdem zeigen die Werke, wie der Sternhimmel in der Vergangenheit aussah und in der Zukunft aussehen wird.  
6. Warum haben Sie nur die Planeten bis zum Jupiter beschrieben?
Ach, es gibt noch mehr?! Mit meinen bescheidenen Instrumenten konnte ich diese leider noch nicht entdecken.
7. Warum glauben Sie, dass sich Ihr Weltbild in den folgenden Jahrhunderten  
durchsetzen konnte?
Ich denke dafür gibt es mehrere Gründe. Ich war durch die Physik, von meinem Freund Aristoteles in bestimmten Grundsätzen abgesichert. Es stellt ein geschlossenes System dar, dass von mir bis ins Detail berechnet wurde. Mein Weltbild stimmt mit den christlichen Glaubenssätzen meiner Zeit überein.
8. Heute werden 88 Sternbilder verwendet. Wie viele waren es denn zu Ihrer Zeit?
Ich selbst habe 48 Sternbilder eingeführt, die sich hauptsächlich auf der nördlichen Hemisphäre befinden.
9. Haben Sie sich auch mit der Helligkeit von Sternen beschäftigt?
Ja, natürlich! Zuerst habe ich mir die Unterlagen von Hipparch angesehen. Seine Daten habe ich dazu benutzt, die Sterne in 6 Klassen einzuteilen. Die hellsten Sterne gehören demnach in die erste Größenklasse. Die etwas weniger hellen sind Mitglieder der zweiten Klasse. Die Sterne der Klasse 6 sind mit bloßem Auge grade so noch zu erkennen.
10. In welchen Bereichen haben Sie sich mit der Optik und Musik auseinandergesetzt?  
Zur Musiktheorie schrieb Ich die aus drei Büchern bestehende „Harmonik“, die weitgehend auf den Zahlenbeziehungen der Pythagoräer basierte. In der Optik befasste Ich mich mit den Eigenschaften des Lichtes. Ich behandelte experimentell und mathematisch unter anderem die Reflexion, Brechung und Farben. Außerdem habe ich weitere Versuche mit der Optischen Täuschung durchgeführt.


Quellen:
Microsoft Encarta Enzyklopädie Professional 2003
http://de.wikipedia.org/wiki/Ptolem%C3%A4us
http://leifi.physik.uni-muenchen.de/web_ph11/...
Astronomie Verlag Kosmos Emmerich Melchert
http://www.smg-ingelheim.de/schulpage/...