Lexikon-Astronomie

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Sternbilder

Sternbilder


Sterne sind weit entfernte Sonnen. Sie scheinen an der Himmelskugel festgemacht zu sein und werden deshalb "Fixsterne" genannt. Sie bilden immer die selben Figuren und Muster, die Sternbilder. Auch zur Zeit der alten Ägypter, Babylonier und Griechen sahen diese Sternzeichen nicht viel anders als heute aus. Sie wurden schon schon vor Jahrtausenden aufmerksam beobachtet und nach Göttern, Helden oder Tieren benannt. Die 88 international anerkannten Sternbilder gehen wesentlich auf das alte Griechenland zurück.
Adler, Altar, Andromeda, Becher, Bildhauer, Bootes, Cassiopeia, Chamäleon, Delphin, Dreieck, Dreieck (Südliches), Eidechse, Einhorn, Eridanus, Fernrohr, Fische, Fisch (Fliegender), Fisch (Südlicher), Fliege, Füchschen, Fuhrmann, Füllen, Giraffe, Grabsichel, Großer Hund, Großer Bär, Haar der Berenike, Hase, Herkules, Hinterdeck, Indianer, Jagdhunde, Jungfrau, Kentaur, Kleiner Bär, Kleiner Hund, Kleiner Löwe, Kranich, Krebs, Kreuz des Südens, Krone (Nördliche), Krone (Südliche), Leier, Löwe, Luchs, Luftpumpe, Maler (Maler-Staffelei), Mikroskop, Netz, Ofen (Fornax), Oktant, Orion, Paradiesvogel, Pegasus, Pendeluhr, Perseus, Pfau, Pfeil, Phönix, Rabe, Schiffskiel, Schiffskompaß, Schild, Schlange, Schlangenträger, Schwan, Schwertfisch, Schütze, Segel, Sextant, Skorpion, Steinbock, Stier, Tafelberg, Taube, Turkan, Waage, Walfisch, Wassermann, Wasserschlange (Kleine), Wasserschlange (Nördliche), Widder, Winkelmaß, Wolf, Zirkel, Zwillinge.


Hat man erst einmal den großen Wagen und den Polarstern gefunden, so ist es recht einfach auch die Cassiopia zu finden, denn sie steht dem großen Wagen vom Polarstern aus gesehen genau gegenüber. Die Cassiopeia sieht aus wie der Buchstabe "W". Daher wird sie auch als "Himmels-W" bezeichnet. Zwischen Cassiopeia und kleinem Wagen liegt das Sternbild "Cepheus" - ein recht unscheinbares Sternbild aus schwachen Sternen. Es sieht aus wie ein schief stehendes Haus. Zwischen dem kleinen und dem großem Wagen schlängelt sich das Sternbild "Drache" entlang. Ein sehr langgestrecktes Sternbild, das gar nicht so einfach zusammenzubekommen ist.



Der große Wagen kann auch benutzt werden, um ein weiteres Sternbild aufzufinden. Verlängert man die Vorderkante des großen Wagens, so glangt man zu Regulus, dem hellsten Stern im Sternbild Löwe. Der Löwe ist ein sehr einprägsames Sternbild, außerdem läßt sich leicht erkennen, warum diese Figur so genannt wurde.



Links neben dem Sternbild Leier findet man das große und recht auffällige Sternbild "Schwan". Der Schwan wird manchmal auch "Kreuz des Nordens" genannt. Er liegt mitten in der Milchstraße. Der Stern am oberen Ende des Sternbildes heißt "Deneb". Er bildet das Schwanzende. Man kann sich sehr gut vorstellen, wie der Schwan mit ausgebreiteten Flügeln die Milchstraße entlang fliegt. Unterhalb vom Schwan findet man ein weiteres, recht auffälliges Sternbild: das Sternbild "Adler". Der hellste Stern in diesem Sternbild heißt "Atair". Mit einer Entfernung von "nur" 16.5 Lichtjahren ist er einer der nächsten Sterne im Weltall. Die Sterne Wega, Deneb und Atair werden auch als "das Sommerdreieck" bezeichnet, denn diese Sterne sind im Sommer am besten sichtbar. Im Sommerdreieck findet man noch die kleineren Sternbilder "Pfeil" und "Delphin". Während der Pfeil ein recht unscheinbares Sternbild zwischen Schwan und Adler ist, kann man die Figur des Delphins relativ leicht erkennen.




Die aufälligste Figur am Winterhimmel ist der Himmelsjäger "Orion". Das Sternbild spiegelt recht deutlich die Figur eines aufrecht stehenden Mannes wieder. Die drei aneinandergereihten Sterne in der Mitte des Sternbilds - Alnitak, Alnitam und Mintaka - bilden den Gürtel des Jägers. Unterhalb der Gürtelsterne, im "Schwert des Orion" erkennt man schon mit bloßem Auge einen blassen Nebelfleck, den "Großen Orionnebel" - ein verschwommener Gasnebel, indem auch heute noch neue Sterne entstehen. Der rechte, untere Fußsstern heißt "Rigel". Er ist einer der leuchtkräftigsten Sterne, die wir kennen (ein sogenannter "blauer Überriese"). Verlängert man die drei Gürtelsterne nach links unten, dann gelangt man zu Sirius, dem hellsten Stern am Himmel. Sirius gehört zum Sternbild "Großer Hund". Von Mitteleuropa aus gesehen steht der große Hund immer tief über dem Horizont. In südlichen Breiten ist dieses Sternbild wegen seiner großen Anzahl heller Sterne ein recht auffälliges Sternbild. Verlängert man die Gürtelsterne des Orion nach rechts oben, so kommt man zu einem ebenfalls sehr hellen, rötlich leuchtenden Stern: Aldebaran im Sternbild "Stier". Links oberhalb vom Stier steht das Sternbild "Fuhrmann". Es sieht aus wie ein Sechseck. Der helle, gelbe Stern an der oberen Spitze des Sechsecks heißt "Capella". Er ist vom gleichen Typ wie unserere Sonne - aber um einiges größer. Neben dem Fuhrmann findet man das Sternbild "Zwillinge". Dieses Sternbild sieht aus wie zwei parallele Sternketten. Die hellen Sterne an den linken Enden heißen "Castor" (der Obere) und Pollux (der Untere). Das Sternbild Zwillinge kann man leicht finden, indem man eine Diagonale durch das Sternbild Orion zieht, und diese dann nach links oben hin verlängert.Unterhalb von den Zwillingen findet man das Sternbild "Kleiner Hund". Der hellste Stern in diesem kleinen Sternbild ist Procyon. Er gehört mit einer Entfernung von 11 Lichtjahren zur "Nachbarschaft" unserere Sonne. Die Sterne Sirius, Rigel, Aldebaran, Capella, Castor und Procyon bezeichnet man auch als das "Wintersechseck".

Sterne

 

STERNE

Jeder Stern ist eine kleine bzw. größere Sonne. d.h., die Sterne geben Energie ab und leuchten dadurch selbständig. Nicht wie Planeten, die nur angeleuchtet werden. Das Licht der meisten Sterne, daß uns heute auf der Erde erreicht, ist schon ziemlich lange unterwegs. Damit meine ich, daß wir die Sterne nicht so sehen wie sie heute sind, sondern wie sie Früher einmal waren, da das Licht von den Sternen ganz schön lange braucht, weil die Sterne weit von der Erde entfernt sind und somit die Strahlen einen langen Weg immer vor sich haben. Deshalb kommt das Licht erst ein paar Jahre später bei uns auf der Erde an. Das Licht des nächste Sternes ( Proxima Centauri ) braucht ja schon vier Jahre. d.h., um so weiter weg die Sterne sind, desto länger braucht das Licht bis es auf der Erde ist. Sterne gibt es in unterschiedlichen Größen. Die Sonne ist ein mittelgroßer Stern. z.B. der Beteigeuze ( vom Sternbild Orion ) ist viel größer als die Sonne. Die kleinsten Sterne sind nur einige Tausendstel mal so groß wie die Sonne. Die größten Sterne sind die hellste und die etwas kleineren sind die nicht ganz so hellen Sterne und die kleinsten Sterne sieht man nur schwach oder gar nicht mit dem bloßem Auge. Am Sternenhimmel, der als scheinbare Himmelskugel wirkt, kann man ohne irgendwelche Hilfsmittel ca. 6000 Sterne beobachten. Die Kugel wird in 88 Sternbilder unterteilt. Schon vor vielen Jahren haben die Menschen den Sternen Namen von Tieren oder legendären Helden gegeben. Einige dieser Sternbilder haben eine gewisse Ähnlichkeit mit den Figuren, deren Namen sie tragen. Ein sehr wichtiger Stern ist er Polarstern. Dieser Stern scheint über der nördlichen Halbkugel wie still zu stehen, da er sich fast genau über den Nordpol befindet. Wenn man am Sternenhimmel den Polarstern sieht, so weiß man, wo Norden, Osten, Süden und Westen ist. Der südliche Sternhimmel besitzt nicht so einen Polarstern, wie der nördliche Sternhimmel.

Das Milchstraßensystem ist ein System, wo sich die Sterne nicht gleichmäßig im Weltraum  verteilen, sondern die sich in Sternhaufen zusammensetzten, die man als Galaxien bezeichnet. Auch die Sonne befindet sich in so einem System. Unsere Weltinsel ist eine Milchstraße. Sternansammlungen mit geringer Konzentration gegenüber dem Zentrum heißen offene Sternhaufen. Diese offenen Sternhaufen werden aus Sternen gebildet, die etwa das gleiches Alter besitzen, weil sie sich auch gemeinsam gebildet haben. Wenn die Sterne ihre Entwicklung abgeschlossen haben, lösen sie sich infolge von Gravitations-

wirkungen der Umgebung allmählich wieder auf. Deshalb sind die offenen Sternhaufen relativ junge Objekte, die man beobachten kann.

Sternhaufen mit einer hohen Konzentration gegenüber dem Zentrum nennt man Kugelsternhaufen. Die Kugelsternhaufen sind im Gegensatz zum offenen Sternhaufen wesentlich stabilere Gebilde. In unserem Sternsystem befinden sich ca. 130 solcher Sternhaufen, die zu den ältesten in unserer Galaxie gehören. Der Kugelsternhaufen besitzt viel mehr Sterne als der offene Sternhaufen.

Ein sehr wichtiger Bestandteil unsere Galaxie ist die interstellare Materie. Hier bilden sich ständig neue Sterne, die durch ihr leuchten dafür sorgen, daß es die Milchstraße auch noch in der Zukunft gibt. Unsere Galaxie gehört zu den größten und bekanntesten Sternsystemen. Sie umfaßt ca. 100 Milliarden Sterne.

Im Sommer ist das Sommerdreieck zu sehen. Es besteht aus drei Sternen:

Wega ( Leiher )

Denep ( Schwan )

Atair ( Adler )

Im Winter ist das Wintersechseck am Himmel zu sehen. Dies besteht aus sechs Sternen:

Riegel ( Orion )

Aldebaran ( Stier )

Kapella ( Fuhrmann )

Kastor ( Zwillinge )

Prokyon ( Kleinen Hund )

Sirius ( Großer Hund )

Es gibt auch verschiedene Möglichkeiten die Sterne zu Beobachten. z.B. mit dem Fernrohr Oder dem Teleskop. Aber auch mit dem Radioteleskop oder dem Röntgenteleskop.

 

 

Sonne 2

Die Sonne
Der Steckbrief der Sonne

Durchmesser: 1.4*106 km
Masse: 2*1030 kg
Temperatur im inneren der Sonne: ca. 16* 106 k
Temperatur an der Oberfläche: ca. 6000

Der Aufbau der Sonne Die Sonne ist ein riesiger Ball aus heißem Gas ( hauptsächlich Wasserstoff und Helium). In ihrem Kern , dem Zentralgebiet, befindet sich etwa die Hälfte der gesamten Masse. Dort herrschen sehr hohe Temperaturen sowie ein hoher Druck. Im Kern produziert sie ca. 99 % der Energie, durch Kernverschmelzung, obwohl der Kernradius nur etwa ¼ des Sonnenradius ausmacht. Der Kern nimmt also nur 1,5 % des Sonnenvolumens ein. der Aufbau der Sonne
Um den Kern herum befindet sich die Strahlungszone . Die Energie, die im Kern der Sonne produziert wurde, wird hier durch elektromagnetische Strahlung weitergeleitet. Bei ca. 85 % des Sonnenradius ist die Temperatur soweit abgesunken, daß die Atome die Energie aufnehmen. Dadurch wird die Materie heißer und sie beginnt, in riesigen Wirbeln aufzusteigen. An der Oberfläche kühlt das Gas wieder ab und sinkt in die Tiefe. Es blubbert wie im kochende Suppe auf und ab. Diesen Bereich nennt man die Konvektionszone. Nun folgt, die aus drei Zonen aufgebaute Atmosphäre der Sonne. Die Photosphäre ist nur ca. 400 km dick. Die Temperatur sinkt von 6.000 Grad Celsius auf 4.000 Grad Celsius. Von hier kommt das Licht, das wir als Sonnenlicht kennen. Die Photosphäre hat eine körnige Struktur, diese Körnergebilde bezeichnet man als Granulen Die Chromosphäre ist eine unregelmäßige Schicht, die sich einige Tausend Kilometer über die Photosphäre erstreckt. Die Materiedichte ist sehr niedrig, dafür steigt die Geschwindigkeit der Teilchen hier so stark an, daß die Chromosphäre nach außen hin immer wärmer wird (bis zu 1 Millionen Grad Celsius) Um die Sonne herum erstreckt sich die Korona . Sie ist weit und unregelmäßig ausgedehnt und ihre Form ändert sich mit dem 11-Jahres-Rhythmus der Sonnenflecken.

Das Spektrum der Sonne Um die Zusammensetzung der Sonne festzustellen, musste man ihr Licht in die Regenbogenfarben zerlegen. Dass das Sonnenlicht aus verschiedenen Farben zusammengesetzt ist, wusste man bereits, doch erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurden die Instrumente gut genug, dass im "Regenbogen" (Spektrum) des Sonnenlichts schwarze Linien erkennbar wurden. Ganz bestimmte Farben fehlten also im Licht der Sonne. Diese Linien wurden nach Joseph Fraunhofer benannt.Später erkannte man welchen Bedeutung diese Linien haben Sie zeigen die chemische Zusammensetzung der Man stellte fest, dass die Sonne aus 73.46% Wasserstoff und 24.85% Helium bestand.
Frauenhoferlineien des Wasserstoffatoms

Energieentstehung Die Sonne ist nichts anderes als ein riesiger Fusionsreaktor. Das heißt: im Kern der Sonne wird durch die Verschmelzung von Wasserstoff zu Helium Energie gewonnen. Die Sonne wird durch ihre eigene Schwerkraft zusammengehalten, und die Atome im Kern der Sonne werden so dicht zusammengepreßt, daß es zur Kernfusion kommen kann. Die Sonne ist für lange Zeit in einem stabilen Gleichgewicht der Kräfte. Diese Gleichgewicht wird insgesamt ca. 10 Milliarden Jahre erhalten bleiben.

Quellen
Eine sehr informative Seite zum Aufbau der Sonne findet man hier Astronomie - von Dieter B. Herrmann

 

Sonne

Sonne


Begriffserklärung:

Die Sonne ist eine selbsleuchtende Gaskugel mit großer Masse und hoher Temperatur. Sie ist ein Stern, unser nächster Stern.

Bedeutung:

Die Sonne ist als Forschungsobjekt für die Astronomie besonders gut geeignet, da sie besonders nah an der Erde ist und eine geeignete Helligkeit besitzt. Sie ist durch die Abgabe von Licht und Wärme die Voraussetzung dafür, dass sich auf der Erde Leben entwickeln und entstehen kann. Nur durch die Sonne kommt es auf der Erde zu Polarlichtern. Außerdem ist die Sonne die Voraussetzung für die Entstehung der verschiedenen Jahreszeiten.

Sonnenstand:

Die Himmelsrichtungen in denen die Sonne zu bestimmten Tageszeiten ist, ist von dem Standpunkt auf der Erde abhängig. Die Anfangsrichtungen und die Anfangszeiten sind von Ort zu Ort verschieden. Bei uns ist eine Untergliederung in hell und dunkel, Tag und Nacht. Nur in nördlichsten bzw. südlichsten Breiten der Erde geht die Sonne halbjährig nicht auf oder unter.

Sonnenfinsternisse:

Beim Umlauf des Mondes um die Erde kann es zu Finsternissen kommen. Wenn sich der Mond zwischen die Erde und die Sonne schiebt, so gibt es eine Sonnenfinsternis. Wenn die Erde sich zwischen dem Mond und der Sonne befindet, so gibt es eine Mondfinsternis. Läge die Mondumlaufbahn um die Erde in der gleichen Ebene wie die Erdumlaufbahn um die Sonne, würde es bei jedem Mondumlauf eine Sonnen- und eine Mondfinsternis geben. Diese wären dann bei Neumond und bei Vollmond. Die Finsternisse sind aber sehr seltene Ereignisse, da die beiden Bahnebenen gegeneinander geneigt sind. Die Sonnenfinsternisse sind unterschiedlich lang; diese Dauer hängt von den momentan beobachtbaren Durchmessern der Sonne und des Mondes ab. Wenn der gegebene Monddurchmesser größer als der der Sonne ist, so kommt es zu einer totalen Sonnenfinsternis. Ist der Monddurchmesser aber kleiner als der der Sonne, dann erscheint die Finsternis ringförmig. Die maximale Dauer einer totalen Sonnenfinsternis beträgt für einen festen Ort auf der Erde sieben Minuten und 36 Sekunden.

Stellung der Sonne im Weltall:

Die Sonne ist ein Stern unter vielen anderen Sternen im Weltall. Dass sie nicht mehr als alle anderen Sterne im Weltraum strahlt, bewies 1838 Friedrich Wilhelm Bessel. Er bestimmte auf geometrischem Wege die Entfernung. Nach diesen Messungen konnte festgestellt werden, dass die nächsten Sterne mindestens 200.000 mal weiter entfernt sind, als die Sonne es ist. Außerdem konnte man den Messungen entnehmen, dass die Leuchtkraft der Sonne nicht stärker ist als die der anderen Sterne. Die hellsten Sterne sind ungefähr 10.000 mal größer als die Sonne und die dunkelsten etwa 10.000 mal kleiner als die Sonne. Also nimmt die Sonne unter den Sternen einen guten Mittelwert ein.


Quellen:
- "Unsere Sonne - ein rätselhafter Stern?" von John Gribben; Verlag: "Birkhäuser"
- "Die Sonne" von Wolfgang Mattig; Verlag: "Verlag C. H. Beck"
- "Sonne, Monde und Planeten" von Erhard Keppler; Verlag: "R. Riper & Co. Verlag"
- "Astronomie"; Verlag: "Volk und Wissen"

Das Sonnensystem

Das Sonnensystem

Unser Sonnensystem besteht aus der Sonne, die den Mittelpunkt bildet, den neun Planeten und ihren Trabanten, die zusammen sogennante Trabantensysteme bilden, und den Kleinkörpern, wie Asteroiden, Meteoriten, Planetoiden und Kometen, sowie dem Raum, in dem sich diese Himmelskörper befinden und die darin befindliche interplanetare Materie (von lat. inter = zwischen; Materie zwischen den Planeten).

Ein Überblick über die Größenverhältnisse im Sonnensystem


Die Entstehung des Sonnensystems

Das Sonnensystem entstand aus einer riesigen Materiewolke, die beim Urknall freigesetzt wurde und sich langsam abkühlte. Dabei zerbrach dieser Gasball im Laufe der Zeit in viele kleine Teile. Die Gebiete im Inneren der neuen kleineren Wolken hatten eine höhere Dichte als ihre Umgebung, deshalb sammelte sich das Gas an diesen Stellen und verdichtete sich immer mehr. So entstanden die ersten Sterne. In unserer Galaxie, der Milchstraße, geschah das vor ca. 10 Milliarden Jahren. Dabei wurde jedoch nicht das ganze Gas verbraucht, da es an manchen Stellen zu dünn verteilt war, als dass Sterne entstehen konnten. Diese ersten Sterne (sogennante Protosterne) leuchteten Milliarden von Jahren, bis ihr Brennstoff verbraucht war. Sie starben und die größeren von ihnen explodierten als Supernova. Die dabei ausgesetzten Detonationswellen verdichteten das an manchen Stellen vorhandene Gas und lösten somit die Geburt einer zweiten Sterngeneration aus. Das geschah ungefähr vor 4,6 Milliarden Jahren. Die entstandene Gaswolke, die später das Sonnensystem werden sollte, wurde immer mehr zusammengepresst und zog sich durch die Schwerkraft immer witer zusammen. Im Mittelpunkt war die Dichte am höchsten und der Kern verdichtete sich immer weiter, sodass die Temperatur anstieg. Bei ca. 10 Millionen Grad setzte die Kernfusion ein und der Stern begann zu leuchten. Die Wolke war inzwischen zu einer rotierenden Scheibe abgeplattet, in deren Zentrum die Sonne stand. Diese fegte ihre Umgebung frei von Gas durch Strahlung und das Aussenden von Teilchen. Im inneren Bereich jedoch hatten sich schon Staubkörnchen und größere Felsbrocken gebildet, die sich zu noch größeren Brocken zusammenlagerten und auf ihrer Sonnenumlaufbahn Staub und Gestein aussammelten. Sie wurden zu den erdähnlichen Planeten Merkur, Venus, Erde und Mars, die alle relativ klein, heiß und aus Gestein sind. Im äußeren Bereich des Sonnensystems gibt es andere Planeten. Sie sind viel massereicher und aus Eis und Gestein. Bei ihrer Entstehung sammelten sie das sie umgebende Gas auf und wurden größer, bis kein Gas mehr vorhanden war. Deshalb werden Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun auch als Gasriesen oder jupiterähnliche Planeten bezeichnet. Auch zwischen Mars und Jupiter versuchte ein Planet zu entstehen. Doch Jupiter hatte eine zu starke Anziehungskraft, sodass sich nur Hunderttausende von Kleinkörpern bilden konnten. Wir nennen diesen Bereich heute Asteroidengürtel. Nebenbei ist auch noch der neunte und äußerste Planet entstanden. Er wirkt wie eine Mischung aus den anderen Planeten. Nach Pluto sind uns nur noch der Kuipergürtel mit kleinen, steinigen Plantoiden und die Oortsche Wolke bekannt. Die Oortsche Wolke ist ein hypothetisches, schalenförmiges Gebilde um die Sonne herum, indem sich bis zu 100 Milliarden Kometen befinden, die solange ihre Bahnen ziehen, bis ein Himmelskörper sie aus der Bahn wirft.



Die Planetenumlaufbahnen und die Trabantensysteme

Die Planeten umkreisen die Sonne alle in einer nahezuhen Schiefebene. Es gibt nur eine Ausnahme, nämlich Pluto: Seine Bahn ist gegenüber den anderen um mehr als 17 Grad geneigt. Außerdem ist sie wesentlich elliptischer, sodass Pluto sich teilweise noch innerhalb der Neptunbahn befindet.

Fast alle Planeten haben ihre Trabanten, die zusammen die sogenannten Trabantensysteme bilden: Die Erde hat nur einen einzigen Mond, Jupiter mindestens 16, der Saturn mehr als zwanzig, Uranus und Neptun mit zusammen mehr als zwanzig Monden und schließlich noch Pluto mit seinem relativ großen Mond Charon.



Die Sonne ist ein gewöhnlicher Stern. Ihre Größe, Masse, Temperatur und ihre Helligkeit sind durchschnittlich. Deshalb gibt es keinen Grund, warum nicht auch andere Sterne solche Sonnensysteme haben sollten. Doch da wir nicht einmal bis zum Rand unseres Sonnensystems vorgedrungen sind, können wir es nicht mit Bestimmtheit sagen, dass es sie gibt.



Das Weltbild ändert sich

Meine Beschreibung des Sonnensystems beruht auf dem heliozentrischen Weltbild unserer Zeit. Doch bis ins 16. Jahrhundert existierte eine andere Vorstellung von den Planeten und ihrer Position im "Weltall", das geozentrische Weltbild, welches die Erde in den Mittelpunkt rückte, um die sich die anderen Himmelkörper drehten. Die sollten auf einem Kristallschalensystem befestigt gewesen seien, das mit neuen, unerklärlichen Beobachtungen immer komplizierter wurde. In dieser Zeit begannen einige Wissenschaftler, die zu kompliziert und zu ungenau gewordene Vorstellung ihrer Väter umzukrempeln. So Nicolaus Copernicus, der die Sonne in den Mittelpunkt rückt und die zu der Zeit bekannten Planeten auf Kreisbahnen um sie kreisen ließ. Lediglich der Mond kreiste seiner Meinung nach um die Erde. Die äußere Begrenzung "seiner Welt" stellten die Fixsphäre mit den Fixsternen dar. Er konnte seine Annahmen nicht alle beweisen. Das taten seine Nachfolger für ihn: Kepler perfektionierte u.a. die Kreisbahnen der Planeten, die er zu elliptischen Bahnen machte und Newton entdeckte die Schwerkraft als die Kraft, die alles zusammenhält. So haben wir heute eine Vorstellung vom Sonnensystem, die wissenschaftlich bewiesen werden kann.

Das geozentrische Weltbild Das heliozentrische Weltbild des Copernicus

Sonnenaufbau

Sonnenaufbau


Ein Steckbrief der Sonne:

Sonnenentfernung: 149.597.870 km = eine Astronomische Einheit (AE)
Sonnenradius: 696.011 km
Masse: 1,989 x 1030 kg
mittlere Dichte: 1,408 g/cm³
Solarkonstante: 1,367 kW/m²
Leuchtkraft: 3,845 x 1026 Watt
effektive Temperatur: 5776 °C
Oberfläche (wenn sie glatt wäre): 12.000 mal so groß wie die Erde
Normale Eigenumdrehung an den Polen: 31,3 Tage
Fixstern-Typ der Sonne: G1 (Gelber Zwerg)
Vermutetes Alter: genauso alt wie die Erde (ca. 4-5 Milliarden Jahre)
Ziel der Sonne: Sie fliegt, zusammen mit der Erde, auf den Fixstern Wega (Leier) zu.

Aufbau der Sonne:

Die Sonne ist in verschiedenen Schichten aufgebaut.
(Von innen nach außen:)

1. Der Kern:
Dieser ist ungefähr 15.000 mal so groß wie die Erde und hat eine Temperatur von ca. 15 Millionen °C. In dem Kern der Sonne wird durch Atomkern-Verschmelzung (Kernfusion) die gesamte Strahlungsenergie der Sonne erzeugt, ursprünglich in Form hochenergetischer Gammastrahlen.

2. Die Strahlungszone:
Sie reicht vom äußeren Rand des Kerns bis zu sieben Zehntel des Radius herauf. In dieser Zone arbeitet die Strahlungsenergie des Kerns sich in Form minder energetischer Röntgenstrahlung zur Oberfläche hin.

3. Die Konvektionszone:
Diese reicht vom äußeren Rand der Strahlungszone bis unmittelbar unter die Sonnenoberfläche. Hier können die Atomkerne des glühenden Fusions-Plasmas Elektronen an sich binden und somit die chemischen Merkmale von Gasen annehmen.

4. Die Photosphäre:
Sie ist die Sonnenoberfläche, von der aus die Erde mit Licht und Wärme versorgt wird. In dieser Schicht treten Sonnenflecken auf.

5. Die Chromosphäre:
In dieser Schicht lodern die Feuerfontänen, die aus der Photosphäre hochschießen (Protuberanzen).

6. Die Korona:
Die Korona ist als Strahlenkranz über der Photosphäre und der Chromosphäre zu sehen. Die Helligkeit dieser Schicht entspricht nur einem Millionstel der gesamten Sonnenhelligkeit. Von der Korona geht jener Strom dünner Sonnenmaterie in den Weltraum hinaus, welcher als Sonnenwind bezeichnet wird.



Die Korona:

Der Druck und die Temperatur nehmen zum Sonneninneren hin immer mehr zu.Dies sind die Bedinngungen für eine Kernfusion, wie sie oben kurz beschrieben wurde.
Die Strahlung der Sonne ist aus elektromagnetischen Teilchen zusammengesetzt.

(Die elektromagnetischen Wellen sind: Gammastrahlung, Röntgenstrahlung, ultraviolette Strahlung, sichtbares Licht, Wärmestrahlung (Infrarotstrahlung), Radiowellen
Die Teilchen sind: Protonen, Elektronen, Heliumkerne
Die Sonne ist aus verschiedenen chemischen Elementen zusammengesetzt. Sie besteht aus: 70% Wasserstoff, 28% Helium, 2% andere Elemente)

Oberflächenerscheinungen der Sonne:

Sonnenflecken:
Die eigentliche Entdeckung der Sonnenflecken war in den Jahren 1610 und 1611. Wer diese entdeckte ist bis heute ungewiss. Sonenflecken können so groß sein, dass sie schon mit bloßem Auge zu erkennen sind. Sonnenfleckengruppen können Dimensionen von 20 Erddurchmessern bekommen, was 300.000 km sind. Einige einzelne Sonnenflecken sind so klein, dass man sie gerade noch mit dem Teleskop erkennen kann. Andere können bis zu 60.000 km groß werden. Die Lebenszeit eines Sonnenflecks ist sehr unterschiedlich. Die meisten leben nicht länger als ein bis zwei Wochen; manchmal jedoch kann ein Sonnenfleck auch bis zu zehn Wochen leben.

Sonnenrotation:
Der Nachweis der Rotation wurde möglich, als die Sonnenflecken entdeckt waren, da die Flecken sich über die Sonnenscheibe bewegen. Die Sonnenflecken tauchen im Ostrand auf, erreichen nach einer Woche die Sonnenmitte und benötigen dann noch eine weitere Woche um bis zum Westrand der Sonne zu gelangen. Damit ist bewiesen, dass die Rotation der Sonne knapp einen Monat dauert. Da die Sonne ein Gaskörper ist und somit nicht wie ein fester Körper rotiert, sondern ein komplexes Rotationsverhalten aufzeigt, wird das genaue Rotationsverhalten noch heute erforscht. Die mittlere Rotationszeit beträgt 27 Tage, daraus folgt, dass die Rotationsgeschwindigkeit 1,8 km/sec für die mittleren Breiten beträgt. Am Sonnenäquator beträgt die Rotationsgeschwindigkeit etwa 2,0 km/sec. Die Rotationsgeschwindigkeit der Erde beträgt am Erdäquator 0,5 km/sec, woraus folgt, dass die Rotationsgeschwindigkeit der Sonne wesentlich höher ist, als die der Erde.

Protuberanzen:
Protuberanzen sind Feuerfontänen die aus der Photosphäre hochschießen. Diese sind wahrscheinlich die eindrucksvollsten Erscheinungen der Sonnenoberfläche. Viele dieser Gaswolken können über mehrer Monate überdauern, wobei andere nur wenige Stunden vorhanden sind. Auch die Größe solcher Protuberanzen ist sehr unterschiedlich.





Quellen:
- "Unsere Sonne - ein rätselhafter Stern?" von John Gribben; Verlag: "Birkhäuser"
- "Die Sonne" von Wolfgang Mattig; Verlag: "Verlag C. H. Beck"
- "Sonne, Monde und Planeten" von Erhard Keppler; Verlag: "R. Riper & Co. Verlag"
- "Astronomie"; Verlag: "Volk und Wissen"

Saturn

Saturnposter

Raumfahrt

Raumfahrt

Geschichte der Raumfahrt

1232 Chinesen starteten erste Rakete
04.10.1957 UdSSR startete ersten Satelliten, Sputnik 1. Ist ein Radiosender in Aluminiumkugel der Pieptöne von sich gab. Tausende Menschen hielten nach ihm Ausschau.
03.11.1957 UdSSR startete Sputnik 2 mit erstem lebenden Passagier (Hündin Laika) an Bord, die diesen Flug nicht überlebte.
18.05.1959 Miss Baker und "Monkeynaut" Able wurden als erste Primaten die lebend geborgen wurden von der USA in den Weltraum geschickt.
04.10.1959 Die Sowjetunion startete Luna 3. Sie umkreiste den Mond und funkte die ersten Fotos von der Rückseite des Mondes zur Erde.
12.04.1961 Die Sowjetunion schickte den ersten Menschen(Jurij Gagarin) an Bord der Wostock 1 in den Weltraum. Er umkreiste die Erde einmal in einer Stunde und 48 Minuten, wurde als Held wieder empfangen und kehrte nie in den Weltraum zurück.
05.05.1961 Der erste Amerikaner im Weltraum war Alan B. Shepherd. Er umkreiste die Erde. nicht, sondern kehrte nach 15 Minuten aus dem Weltraum zurück.
20.02.1962 Erster Amerikaner auf der Erdumlaufbahn war John Glenn in der Raumkapsel Friendship 7. Seine Erkundungsreise dauerte 5 Stunden.
10.07.1962 Der erste Nachrichtensatellit wurde in den Weltraum geschickt. Er übermittelte Live-Fernsehbilder von Amerika nach Europa.
27.09.1962 Die USA schickte Mariner 2 auf die erste Mission zur Erforschung anderer Planeten unseres Sonnensystems. 109 Tage später flog sie an der Venus vorbei und sendete Daten über die Oberflächentemperatur zur Erde. Drei Wochen später ging der Kontakt verloren.
16.06.1963
Die Sowjetunion schickte als erste Frau Valentina Tereschkowa ins All. Mit der Wostok 6 umkreiste sie in drei Tagen 48mal die Erde.

 

18.03.1965 Der sowjetische Kosmonaut Alexje Leonow unternahm den ersten Weltraumausflug. Mit einem Luftschlauch war er mit dem Raumfahrzeug verbunden. Da sich sein Raumanzug dehnte, hatte er beim Einsteigen Probleme.
03,06.1965 Den ersten amerikanischen Raumausflug unternahm Ed White.
21.12.1968 Die USA schickte den ersten Menschen auf die Mondumlaufbahn. Die USA sendete erste Live-Fernsehbilder von der Mondoberfläche
16.07.1969 Die USA startete mit der Apollo 11 die erste Mission die Menschen auf den Mond bringen soll. Am 20.06. hinterließen Neil Amstrong und Buzz Aldin die ersten menschlichen Fußspuren auf dem Mond. Neil Amstrong gab den legenderen Satz: "Ein kleiner Schritt für mich, aber ein großer für die Menschheit" von sich.
02.03.1972 Die USA startet Pioneer 10, eine Raumsonde die im Vorbeifliegen den Jupiter fotografieren soll. Er sollte mindesten 10 Jahre fliegen und ist noch heute unterwegs.
07.12.1972 Die USA startete Apollo 17, das letzte Raumfahrzeug das Menschen zum Mond bringt. Die Mission stellte viele Rekorde auf. Mit zwölf Tagen war sie die längste Apollo-Mission; sie blieben mit 75 Stunden die längste Zeit auf dem Mond; das Mondauto unternahm weitere Fahrten als zuvor, es wurden Gesteinsbrocken mit zur Erde gebracht.
14.05.1973 Die USA startete Skylab 1, Amerikas erste bemannte erdumkreisende Raumstation. Ihre Wissenschaftlichen Instrumente konnten von selbst Versuche durchführen. Die Astronauten führten aneinander Experimente durch um zu testen, wie sich der menschliche Körper dem Weltraum anpaßt.
17.06.1975 Die Raumfahrer der USA und der Sowjetunion dockten ihre Raumfahrzeuge aneinander. Dies war eine freundschaftliche Geste nachdem sich die Länder stets als Rivalen im Weltraum betrachtet hatten.
24.12.1979 Europa startete die erste Ariane-Rakete in Südamerika. Die unbemannte Aktion wurde ein voller Erfolg.
12.04.1981 Die USA startete ihre Raumfähre Columbia genau 20 Jahre nach dem Flug Jurij Gagarins. Das erste wiederverwendbare Raumfahrzeug umkreiste 36 mal die Erde. und landete anschließend sicher.
24.06.1982 Der Franzose Jean-Loup Chrétien flog als erster Europäer an Bord des sowjetischen Sojus T-6 in den Weltraum. Er besuchte die Raumstation Sajut 7.
18.06.1983 Die USA schickt die erste Amerikanerin in den Weltraum. Dr. Sally Ride war beim siebten Shuttle-Flug an Bord der Challenger.

17.07.1984 Swetlana Sawitska unternahm als erste Frau einen Weltraumausflug. Mit der T-12 war sie zum zweitenmal im Weltraum.
28.01.1986 Die US-Fähre Challenger explodierte 73 Sekunden nach dem Start. Alle sieben Besatzungsmitglieder, darunter auch eine Lehrerin die, die Schüler aus dem Weltraum unterrichten sollte kamen dabei ums Leben.
19.02.1986 Die Sowjetunion startete das Hauptstück der Raumstation Mir. Sie kann von mehreren Raumschiffen gleichzeitig besucht werden.
21.12.1988 Die sowjetischen Kosmonauten Wladimir Titow und Musa Manarow verbrachten ein Jahr in der Weltraumstation Mir. von Zeit zu Zeit wurden sie von anderen Besatzungen besucht.
18.05 1991 Die erste britische Kosmonautin, Helen Sharman, flog mit der russischen Sojus T-12. Sie führte in der Raumstation Mir Experimente durch.

 


Das leben im Weltraum mit der Schwerelosigkeit

Im freien Fall heben sich Fallgeschwindigkeit und Schwerkraft auf. Auf der Erdumlaufbahn befindet sich ein Objekt immer im freien Fall und damit in Schwerelosigkeit. Die Schwerelosigkeit beeinflusst das Leben im All sehr. Die Wissenschaft sah anfangs der Schwerelosigkeit mit sehr viel Respekt entgegen, aber die Astronauten werden damit inzwischen gut fertig und bezeichnen sie sogar als eines der schönsten Erlebnisse der Raumfahrt. Ein kleiner Stoß genügt um sich von der einen Seite der Rakete zur anderen zu bewegen, wenn der Stoß allerdings zu kräftig ausfällt knallt man gegen die gegenüberliegende Wand. Ein Problem der Schwerelosigkeit ist zum Beispiel, daß kein Gegenstand dort liegen bleibt wo man ihn hinlegt es sei denn man klebt ihn fest. Dieses Problem wurde mit Klettverschlüssen gelöst. Fast jeder Gegenstand in einer Rakete hat einen Klettverschluss. Anfangs ernährten sich die Astronauten aus Tuben. Heute können sie so ziemlich alles zu sich nehmen. Das Essen wird besonders behandelt: Damit es zusammenklebt gibt es meistens Sauce zum Essen. Da gemahlener Pfeffer und Salz im Weltraum sich in der Luft verteilen würden, würzen die Astronauten mit Pfeffer- und Salzsaucen. Die Raumfähren führen kein Wasser mit sich. Bei der elektrochemischen Verbindung von Wasserstoff und Stickstoff, die zur Stromerzeugung genutzt wird, entsteht als Nebenprodukt Wasser. Da sich das Wasser in der Schwerelosigkeit nicht gießen läßt, bereitet das Anrühren von Trockennahrung, das Trinken und das Umfüllen in andere Behälter große Schwierigkeiten. Die Astronauten lösen dieses Problem mit Ansaugen der Flüssigkeit durch einen Strohhalm und durch das Abklemmen mit einer Klammer. In die Nahrung gelangt das Wasser durch spezielle Anschlüsse. Anschließend können die Astronauten das Essen erhitzen. Nun kann der Astronaut es sich schwebend zum Essen bequem machen. Am dazu zur Verfügung stehenden Tablett gibt es viele Befestigungsmöglichkeiten für das Essen. Ein Riemen ist zum Befestigen des Tabletts am Bein gedacht. Die leeren Eßbehälter landen im Müll. Finger, Löffel, Scheren, Besteck und Arbeitsfläche säubern die Astronauten mit Tüchern, die in Desinfektionsmittel getränkt sind. Staubsauger vervollständigen die Reinigung. Da sich Essensreste in Ecken und Winkeln einnisten können die unzugänglich sind, wird auf Sauberkeit großer Wert gelegt. Die WC's werden durch Luftstrom betrieben. Die Ausscheideprodukte und das Papier werden in Behälter gesaugt. Am Ende wird der Behälter zum Weltraum hin geöffnet und der Inhalt trocknet aus. So wird er zur Erde. mit zurückgenommen. Zum Händewaschen gibt es eine Kugel in die man die Hände steckt. Es wird Wasser versprüht und wieder abgesaugt. Waschlappen werden mit einem Handsprühgerät befeuchtet. Rasieren mit Schaum und Wasser ist unproblematisch, da die Bartstoppeln am Schaum klebenbleiben. Jeder Astronaut besitzt eine eigene Zahnbürste. Zahncreme wird imprägniert und nach dem Gebrauch weggeworfen. Aus dem Problem der Wasserentsorgung kann man allerdings nicht nachspühlen. Die Tätigkeit die an Bord wohl die wenigsten Problem verursacht ist das schlafen. Manche Astronauten ziehen sich zum Schlafen in Kojen im Mitteldeck oder in Schlafsäcke zurück, andere greifen zu Schlafmasken und hängen sich in einer Ecke der Fähre fest. Diejenigen die es vorziehen in der Luft zu schweben wickeln sich Kissen um den Kopf , für den Fall, daß sie mit einem anderen Astronauten zusammen stoßen. Wenn alle schlafen, steuert die Rakete sich selbst, ein Astronaut behält dabei Kopfhörer auf, um Kontakt zur Erde zu behalten. Beim Blick aus dem Fenster sieht man einen schönen Sonnenaufgang. Einen von 16 in 24 Stunden. Die gesamte Raumfähre ist mit Handgriffen und Fußhaken ausgestattet, damit man sich weiterbewegen kann.

 


Unbemannte Raumfahrt

 

Satelliten

Wenn man einen Körper abschießt, bewegt er sich nicht in gerade Richtung vorwärts, sondern beschreibt eine Kurfe und fällt auf die Erde. Damit die Kurfe der, der Erdkrümmung entspricht, muß die Geschwindigkeit des Körpers 7,9 Meter pro Sekunde betragen. Nun würde der Körper nicht mehr auf die Erde fallen und man hätte einen Satelliten geschaffen. Im Bereich der Erdatmosphäre ist dies allerdings nicht möglich da der Satellit durch die Erdatmosphäre gebremst würde und so die Krümmung der Erde nicht mehr der seiner Flugbahn entsprechen würde und er würde auf die Erde knallen. Durch den Luftwiderstand würde der Satellit erwärmt werden und verglühen, deshalb läst man Satelliten nur außerhalb der Erdatmosphäre kreisen. Je weiter der Satelit von der Erde entfernt ist um so langsamer muß er sich bewegen. Eine der für uns wichtigsten Erfindungen der Raumfahrt sind die Satelliten. Sie beeinflussen unser tägliches Leben. Nachrichten, Fußballspiele in anderen Ländern und Telefongespräche werden über Satelliten Übertragen. Des weiteren navigieren sie Schiffe und können frühzeitig Schäden in der Umwelt erkennen. Gegenwärtig befinden sich ca. 400 Satelliten im Weltraum.
Alle Satelliten brauchen Energie, die über Solarzellen aus dem Sonnenlicht gewonnen wird. Die meiste Energie wird dazu verwendet die Signale, die die Satelliten empfangen zu verstärken und sie auf die Erde zu senden.
Viele Nachrichtensatelliten werden auf eine Umlaufbahn von 36 000 km über dem Äquator gebracht. Hier brauchen sie genau einen Tag um die Erde zu umkreisen. Da der Planet genau die gleiche Zeit zu einer Umdrehung braucht, scheint der Satellit stationär zu sein. Daher können zum Beispiel Fernsehschüsseln immer auf den gleichen Punkt gerichtet sein.
Der erste Kommunikationssatellit, Telstar 1, wurde 1962 von den USA gestartet. Er machte Live-Übertragungen von Fernsehbilder von Amerika nach Europa. Er konnte 600 Telefongespräche gleichzeitig übertragen. Die jüngsten Satelliten können 30 000 Telefongespräche gleichzeitig bewältigen
Aber Satelliten beobachten auch die Erde und können so die Qualität von Ernten erkennen und unter der Erde Öl erkennen.
Meteosat ist Europas wichtigster Wettersatellit. Er liefert Bilder die wir in der Fernsehvorschau sehen.
ERS-1 ist einer der höchst entwickelten Satelliten der Welt. Er wurde 1991 von der Europäischen Weltraumorganisation gestartet, weil die Sorge um die Umwelt wuchs. Eine Reihe der Umweltsatelliten werden dazu verwendet, Wetterentwicklungen, Temperaturen, Windgeschwindigkeiten, Höhe der Wolken- und Meeresströme zu messen, Mineralien und Wasser ausfindig zu machen, Tierwanderungen zu beobachten, die Industrielle Verschmutzung und das Urwaldsterben zu bemessen und sogar um die Größe des Ozonlochs zu bestimmen. Umweltsatelliten sind mit vielen verschiedenen Instrumenten ausgerüstet um sehr differenzierte Ergebnisse abliefern zu können. Oft machen Satelliten nicht nur Bilder von der Erde wie wir sie sehen, sondern auch Bilder mit Infrarotkameras. Sie können Wolken durchdringenn und so infrarot Währmestrahlungen orten. Mit solchen Bilder können wir die Temperaturen der Erde analysieren. Andere Instrumente indentifizieren chemische Bestandteile der Atmosphäre. Sie werden für die Registrierung der Luftverschmutzung, des Treibhauseffektes und des Ozonlochs genutzt.


Satellitenteleskope

Satellitenteleskope haben unsere Vorstellung vom Weltraum extrem verändert, weil sie
nicht durch die trübe Schicht unserer Erdatmosphäre blicken müssen. 1990 wurde das
riesige Hubble-Raumteleskop mit der Space Shutle gestartet. Es sollte siebenmal tiefer
in den Weltraum blicken als man es bis damals konnte. Probleme mit den riesigen
Spiegeln bewirkten jedoch, daß es nicht ganz so gut arbeitete wie geplant.

 


 

Krieg und Weltraum

Man nimmt an, daß zwei drittel der gesamten Satelliten militärischen Zwecken dienen. Ohne ihre Hilfe könnten große Armeen Kriege nicht mehr gewinnen. Spionagesatelliten entdecken feindliche Ziele und Bewegungen von Truppen. Die besten Teleskope können aus einer Entfernung von 160 Kilometern Gegenstände ab 10 cm Durchmesser erkennen. Nachrichtensatelliten ermöglichen es Kommandeuren, unmittelbar zu ihren Männern an der Front zu sprechen wenn sie selbst woanders sind. Frühwarnsysteme entdecken feindliche Raketen schon wenige Sekunden nach dem Start.

Raumsonde

Raumsonden sind unbemannte Raumflugkörper zur Erforschung der Planeten und der Sonne. Missionsziele können zum Beispiel der Vorbeiflug, das Einschwenken in eine Umlaufbahn oder die Landung auf dem Zielobjekt sein. Raumsonden ermöglichen Beobachtungen, die von der Erde aus nicht möglich sind. So lieferte beispielsweise 1959 die Mondsonde Luna 3 die ersten Bilder von der erdabgewandten Seite des Mondes. Solche Beobachtungsmissionen liefern die Planungsgrundlagen (Landeplätze, atmosphärische Verhältnisse etc.) für Missionen, die eine Landung (bemannt oder unbemannt) auf dem jeweiligen Planeten vorsehen.

Raumstationen

Die USA und die ehemalige Sowjeunion brannte darauf zu erfahren wie lange Menschen im Weltall leben können. Es wurden Pläne zu kreisende Stationen entworfen, die von bemannten Missionen besucht werden könnten. Um die Energieversorgung zu sichern, wurden Sonnensegel eingesetzt. Zuerst startete die Sowjetunion Saljut 1. Zwei Jahre darauf startete die USA die Raumstation Skylab.


Gefahren im Weltraum

Weltraummüll

Mit der Entsendung von Millionen von künstlichen Objekten in die Umlaufbahn hat die Menschheit begonnenden Weltraum zu verschmutzen, und damit eine Gefahr für die Raumfahrt zu schaffen. Die Verschmutzungen ziehen sich von ausrangierten Satelliten und Raketenschutzschilder über abgetrennte Raketenstufen bis hin zu Farbsplittern. Ein Farbsplitter der sich entgegengesetzt der Fahrtrichtung der Space Shuttle bewegt, das eine Geschwindigkeit von 57000km/h erreicht hat, hätte eine so große Energie, daß er ein Fenster zertrümmern könnte. Dabei würde der Druck aus der Mannschaftskabine entweichen, was für die Besatzung den Tot bedeuten könnte.

Van Allen-Gürtel

Die Erde. ist von zwei Strahlengürteln umgeben, die aus atomaren Teilchen bestehen, die vom Magnetfeld der Erde. angezogen wurden. Sie wurden nach dem Wissenschaftler benannt der sie entdeckte.Die Gürtel umschließen die Erde in einer Höhe von 3000 und 22000 km. Es ist gefährlich sich längere Zeit in diesem Bereich aufzuhalten. Für die Raumfahrt können diese Bereiche aufgrund der hohen Strahlendosis und möglicher Störungen von Instrumenten u.ä. zu Gefährdungen führen.

Weltraumreisen

Bei der Beschleunigung der Raketen werden die Astronauten mit sehr hohen Kräften belastet. Mit dem erreichen des Weltraumes hört die Wirkung dieser Kräfte auf und die Schwerelosigkeit tritt ein. Ohne strenges Training und medizinische Untersuchungen kann dies sehr gefährlich werden. Bei der Landung wird der Körper wiederum sehr belastet. Die nach der Landung wieder wirkende Anziehungskraft der Erde kann bei Menschen die lange Zeit an die Schwerelosigkeit gewöhnt waren zu Gesundheitschäden führen.

Raketen

Raketen

Start einer Rakete

Eine Rakete wird durch das Rückstoßprinzip angetrieben. Der Brennstoff und ein Stoff zur Freisetzung von Sauerstoff, der zur Entzündung benötigt wird, werden im Raketentriebwerk gezündet. Die Gase entweichen durch eine Drüse am Ende des Triebwerkes. Sie dehnen sich aus und versetzen der Rakete dadurch einen Stoß. Sie bewegt sich entgegengesetzt der Richtung in die sich die Gase ausdehnen. Durch diesen Antrieb fliegt die Rakete gerade aus. Gelenkt wird die Rakete von Kreisel- und Computerleitsystemen.

Moderne Raketen werden mit Flüssigtreibstoff, wie zum Beispiel mit Kerosin oder Paraffine, betrieben. Bei der Verbrennung von Brennstoff und Sauerstoff entwickelt sich der Schub. Damit die Brennstoffe in flüssiger Form vorliegen muß man sie kühlen. Die Brennstoffe werden von der Vorratskammer in die Brennkammer geleitet und dort vermischt und entzündet. Einige Gase werden Hypergole genannt, weil sie sobald sie in Kontakt miteinander kommen, sich in einer explosiven chemischen Reaktion selbst entzünden.
Das Space Shuttle besitzt einen besonderen Antrieb. Es wird mit flüssigen und festen Treibstoffen betrieben. Die drei Haupttriebwerke werden mit flüssigem Treibstoff betrieben, während die zwei Zusatzraketen, die an beiden Seiten des Shuttles befestigt sind, mit festem Treibstoff betrieben werden.

Rückkehr zur Erde
Vor dem Bau des Space Shuttle kehrten die amerikanischen Astronauten nur mit einem Teil des ursprünglichen Raumschiffes zurück zur Erde. Die russischen Kosmonauten benutzen dieses System noch immer. Durch die Reibung mit der Luft beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre kommt es durch die hohe Geschwindigkeit zu starken Erhitzungen. Das Raumschiff muß dabei Temperaturen bis zu 1000°C abhalten. Gleich nach dem Wiedereintauchen wird das Raumschiff durch Fallschirme gebremst. Die amerikanischen Astronauten landeten im Meer, die sowjetischen landen auf dem Land, wobei sie mit Rückstoßraketen ihren Fall bremsen, um nicht so hart aufzukommen. Bodenmanschaften sind schnell zur Stelle, um der Besatzung zu helfen, die wegen der langen Schwerelosigkeit sehr schlecht auf den Beinen sein kann.

Die Mehrstufenrakete

 

Um einen künstlichen Satelliten auf eine Umlaufbahn zu bringen, muß eine Rakete eine Geschwindigkeit 28,800 km/h erreichen um die Erdanziehungskraft zu überwinden. Da diese Geschwindigkeit ein Triebwerk alleine nicht aufbringen kann, muß man mehrere Triebwerke hintereinander anbringen. Diese einzelnen Teile nennt man Stufen, daher das Wort Mehrstufenrakete. Sie werden aufeinander gesetzt oder seitlich an der Rakete befestigt. Die meisten Raketen haben drei Triebwerke, die nacheinander gezündet werden und die Rakete immer mehr beschleunigen. Wenn ein Triebwerk ausgebrannt ist, wird es abgeworfen damit die Rakete leichter wird und damit besser beschleunigen kann. Die erste Stufe brennt drei Minuten. In dieser Zeit verlässt die Rakete die Atmosphäre. In den nächsten zwei Minuten bekommt die Rakete einen Horizontalimpuls. Die dritte Stufe wird gezündet und die Rakete wird auf Kreiselbahngeschwindigkeit beschleunigt. Das passiert in den nächsten zwölf Minuten nach dem Zünden der dritten Stufe.
Das Space Shuttle hat einen großen Tank und zwei Feststoffraketen. Diese Raketen sorgen während der ersten zwei Minuten des Fluges für den Antrieb. Sie fliegen mit Fallschirmen zur Erde. zurück, werden repariert, und für den nächsten Flug erneuert. Die Flüssigtreibstoffmotoren brennen noch weitere sechs Minuten. Nun hat das Space Shuttle die Umlaufbahn erreicht und der leere Tank fällt ab. Manchmal werden noch kleinere Raketen gebraucht um genau zur richtigen Umlaufbahn zu gelangen. Den größten Teil einer Rakete nimmt der Treibstofftank ein.

Das Space Shuttle

 

Das Space Shutle ist eine der bekanntesten Raketen. Es ist eine der wenigen Raketen die fast vollständig wiederverwendbar sind. Die Idee zu dem Space Shutle entstand im Jahr 1972 in den USA. Sie sollte 1978 in den Dienst gestellt werden und über 50 Flüge pro Jahr machen, das sollte Weltraumflüge zur Routine machen. Am 12. Aprill 1981 startete dann die erste Space Shutle in den Weltraum. Der Haupteil der Rakete besteht aus der Raumfähre, die ähnlich wie ein Flugzeug aufgebaut ist. Gestartet wird das Space Shutle wie eine Rakete, aber es landet wie ein Flugzeug auf einer Rollbahn. Die Länge des Flugkörpers beträgt 37,2m, die Spannweite 23.8m. Im vorderen Teil, der eine Druckkabine aufweist, ist Platz für 8 Personen. Das obere Flugdeck hat große Ähnlichkeit mit dem eines Verkehrsflugzeuges, verfügt aber über mehr Kontrolleinrichtungen. im hinteren Teil befinden sich die Kontrollgeräte. Im hinteren Teil des oberen Flugdecks befinden sich die Geräte die zur Aussetzung von Satelliten benötigt werden. Das untere Deck dient der Besatzung und besteht aus Küche, Toilette und Schlafraum. Der größte Teil der Raumfähre besteht aus der Nutzlastfläche auf der das Space Shutle 29 Tonnen auf die Umlaufbahn transportieren und 14,5 Tonnen wieder mit zurücknehmen kann. Im hinteren Teil befinden sich die Haupttriebwerke, die während der Startphase benutzt werden. Um das Space Shutle im Weltraum zu bewegen, setzt man kleine Raketen ein.
Das Space Shutle wird von 5 Computern, die miteinander vernetzt sind, gesteuert. Vier von ihnen fliegen die Space Shutle gleichzeitig, wobei sie sich gegenseitig kontrollieren.
Mit dem Space Shutle kann man zu kaputten Satelliten fliegen und sie vor Ort reparieren oder zur Erde zurück bringen. Auf dem Space Shutle haben drei Satelliten Platz die nacheinander im Weltraum ausgesetzt werden können. Das Space Shutle ist nicht vollständig wiederverwendbar.
Kurz vor der Umlaufbahn wird der letzte Treibstofftank abgesprengt und verglüht in der Atmosphäre. Das Space Shutle ist nicht so zuverlässig wie ein Verkehrsflugzeug. 1986 explodierte ein Space Shutle kurz nach dem Start wobei die gesamte Besatzung ums Leben kam. Statt wie erwartet kann das Space Shutle statt 50 nur 10 Flüge im Jahr machen.
In Zukunft soll das Space Shutle Teile für die "Internationale Raumstation Freedom" in den Weltraum bringen und zusammenbauen. Sie soll Material und Menschen zur Raumstation bringen, des weiteren wird sie Teleskope in der Umlaufbahn aussetzen, die von nachfolgenden Space Shutle Mannschaften überwacht werden sollen.

Pluto

Pluto - Der seltsame Außenseiter


Physikalische Daten

Die Entdeckung des Pluto im Jahre 1930 war eher Zufall.
Der Astronom Clyde Tombaugh stellte Fotoplatten des Sternhimmels her.
Auf einer Weitwinkelaufnahme, die bei einstündiger Belichtung 160.000
punktförmige Sterne zeigt, entdeckte er einen kleinen
Lichtpunkt, der sich vor dem Sternenhimmel ein Stück
nach vorn bewegt hatte und das auf der Aufnahme
aus diesem Grund verwischt erschien. Mit bloßem
Auge ist der sonnenferne Wanderstern nicht zu erkennen
und selbst in den größeren Teleskopen zeigt er sich
nur als kleines Pünktchen. Da man bei Neptun
Bahnstörungen festgestellt hatte, waren neue
Berechnungen angestellt worden und Pluto
befand sich lediglich zwei Grad von
dem Ort entfernt, den der Amerikaner Lowell
errechnet hatte. Dennoch – inzwischen sind sich die
Wissenschaftler einig, dass Pluto unmöglich einen
so riesigen Planeten wie Neptun beeinflussen kann.
Bis in die 70er Jahre war man davon ausgegangen, dass Pluto
eine Größe von ungefähr 6000 km haben mußte,
doch inzwischen weiß man, dass sein Umfang kümmerliche
2324 km beträgt, damit ist er kleiner als der
Erdmond (3476 km). Seine Masse beträgt nur
1/400 der Erdmasse.

Seine mittlere Dichte
beträgt 2 g/cm³, die doppelte Dichte des
Wassers, also muß er zu einem großen Prozentsatz
aus Gestein bestehen. Über Plutos Aufbau läßt
sich nur spekulieren, da er als einziger Planet noch
keinen Besuch von der Erde hatte. Patrick Moore
geht davon aus, dass er einen Kern aus Silikaten besitzt, der
von einem dicken Eismantel umgeben ist. Durch eine
Sternbedeckung konnte eine dünne Atmosphäre nachgewiesen
werden, die vermutlich aus Methan, Stickstoff oder
einer Mischung besteht. Das Eigenartigste an Pluto ist
seine exzentrische Umlaufbahn, die eher an die Bahn
eines Kometen als eines Planeten erinnert.
Während seines Perihels befindet sich Pluto ein gutes
Stück innerhalb der Neptunbahn, aber die beiden
werden niemals aufeinanderprallen, da Plutos Bahn um
ganze 17 ° geneigt ist. 1989 befand er sich an
seinem sonnennächsten Punkt und erst am
11. 02. 1999 wurde er wiederder äußerste Planet unseres
Sonnensystems. Für eine Rotation um die eigene Achse braucht
er nur 6 Tage 9 Stunden, für einen Umlauf um die Sonne
hingegen geschlagene 248 Jahre. Seine Rotationsachse
ist um 122° geneigt. Die durchschnittliche
Oberflächentemperatur des Pluto beträgt –230 ° C.
Während seiner sonnenfernen Zeit, in einer Entfernung von 7,3
Milliarden km, wird es auf dem kleinen Kerl so bitterkalt, dass
seine eigene Atmosphäre auf ihn herabschneit. Pluto gibt den
Wissenschaftlern die meisten Rätsel auf. Man
war davon ausgegangen, dass sich in Sonnennähe die
erdähnlichen, festen Planeten, in Sonnenferne dagegen die
jupiterähnlichen Gasriesen formen würden, da das Gas
erst in den äußeren Regionen flüssig wird. Wie läßt
sich nun die Existenz eines kleinen, festen,
sonnenfernen Planeten erklären? Es existieren die
exotischsten Theorien. Eine davon besagte, dass
Pluto ein entflohener Mond des Neptun ist. Dafür
spricht, dass sich die Bahnen der beiden
überlappen und Pluto von Größe und Aussehen
her der Zwillingsbruder des Neptunmondes



Triton ist. Heute hingegen glauben die Wissenschaftler,
dass Triton einst eine ähnliche Bahn besaß wie
Pluto und schließlich von Neptun eingefangen wurde.
Auch mutmaßt man, dass Pluto eine Art Überbleibsel
ist, dass sich aus der überschüssigen Materie
zusammenballte, als das Sonnensystem entstand.
Doch inzwischen ist eine weitere Theorie auf
dem Markt, denn August 1992 entdeckten die
amerikanischen Astronomen David Jewitt und Jane Luu ein
Objekt, das weder in die Kategorie der Asteroiden noch der
Kometen paßte. Es wurde als Kuiper-Objekt bezeichnet und
besitzt eine Größe von 300 km. Da er sich innerhalb
der Plutobahn befindet, bezeichnet man ihn als "Transneptunier".
Seine elliptische Bahn um die Sonne wies verblüffende
Ähnlichkeit mit Plutos Bahn auf. Mittlerweile sind
ca. 90 Kuipers, darunter auch Kometen, bekannt und
es steht fest, dass sich jenseits der Plutobahn
eine ganze Ansammlung davon aufhält, der
sogenannte Kuiper-Gürtel. Nun rätseln die
Wissenschaftler, ob man Pluto tatsächlich noch als
Planet akzeptieren oder in die Familie der Kuipers eingliedern
sollte. Freilich wäre Pluto im Verhältnis zu den anderen
Kuipers ein ziemlich großes Familienmitglied, der bisher
Größte von allen. Jane Luu: "Wissenschaftlich gesehen
wäre es eleganter, Pluto zu den Kuiper-Objekten zu rechnen.
Denn dann hätten wir weniger Probleme mit der
gängigen Theorie, die die Entstehung der Planeten
beschreibt." Klarheit schaffen soll die Mission
Pluto-Kuiper-Express, ein Gemeinschaftsprojekt der
Amerikaner, Russen und Deutschen. Sie ist für den Anfang
des neuen Jahrtausends geplant und soll zwei identische
Flugkörper ins Plutosystem bringen, die einerseits den Planeten
und andererseits die Kuipers erforscht.

Der Mond des Pluto

1977 stellte sich heraus, dass Pluto, anders als Merkur
und Venus, kein einsamer Wanderer ist. Er wird von einem
Mond begleitet, den man Charon genannt hat, in der griechischen
Mythologie der Fährmann, der die Toten über den
Fluß der Unterwelt, Styx, rudert. Er besitzt einen
Durchmesser von 1270 km, also mehr als die Hälfte von Plutos
Durchmesser. Seine Masse beträgt 1/12 der Plutomasse.
Um seinen Herren einmal zu umrunden, braucht er
genau soviel Zeit, wie Pluto für eine Drehung um die
eigene Achse. Wenn man sich also auf dem Pluto
befindet, steht Charon bewegungslos am Himmel; sie
kreisen also wie eine Hantel auf der Plutobahn. Die
beiden werden von den Wissenschaftlern meist als
Doppelplanetensystem betrachtet, da Charon mehr
als halb so groß wie Pluto ist. Zum Vergleich: Das
Verhältnis Mond – Erde beträgt 1: 4. In den späten 80er
Jahren bedeckten Pluto und Charon einander
mehrfach, so dass die Astronomen zunächst Plutos, dann
Charons Spektrum bestimmen konnten. Nach dem
Spektrum zu schließen, hat Pluto eine Oberfläche aus
gefrorenem Methan und ein wenig Stickstoff,
während es auf Charon Anzeichen für Wassereis gibt,
auch wenn er keine Atmosphäre besitzt. Über
Pluto und Charon wird man wohl erst mehr erfahren,
wenn sich der Pluto-Kuiper-Express dem
System nähert. Bis dahin werden sich die
Planetenfreunde mit den Bildern
des HST zufriedengeben müssen.

Planet

PLANET

Ein Planet ist ein großer Himmelskörper, der von der Sonne oder einen anderen Stern angeleuchtet wird. d.h. das er nicht selber leuchtet, sondern nur dadurch so hell und sichtbar ist, weil er angeleuchtet wird. Er umkreist einen Stern, aber nicht irgendwie, sondern nach dem Keplerschen Gesetz in elliptischen Bahnen.

In unserem Sonnensystem umkreisen alle Planeten die Sonne. Diese heißen Merkur, Venus, Erde, Mars, Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun (Pluto gehört nicht mehr zu den Planeten). Da die Planeten sich auf verschiedenen Bahnen befinden, brauchen sie unterschiedlich Zeit, die Sonne zu umkreisen. Die Erde ist viel näher an der Sonne als der Pluto, deshalb benötigt die Erde viel weniger Zeit, weil Planeten in Sonnennähe schneller sind, als wenn sie weiter weg wären. Uranus, Neptun und Pluto kann man mit dem bloßem Auge nicht sehen, die anderen Planeten konnte man schon seit dem Altertum sehen. Der kleinste Planet ist der Pluto und der größte Planet ist der Jupiter. Die Planeten sehen natürlich nicht gleich aus. Jupiter und Saturn haben Ringe, während die anderen nur "kugelförmig" sind ohne Ringe. Sie haben auch unterschiedliche Oberflächen und die Temperatur von den inneren Planeten ist ziemlich heiß ( Merkur, Venus, bei der Erde ist die Temperatur noch angenehm ) und die Temperatur der äußeren Planeten ist ziemlich kalt ( Mars, Jupiter, Saturn, Uranus, Neptun, Pluto ).d.h. es schwankt zwischen Hunderten von Plusgraden und Hunderten von Minusgraden. Merkur, Venus, Mars (natürlich auch die Erde ) sind erdähnliche Planeten, wobei Saturn, Uranus, Neptun, Pluto ( und auch Jupiter ) zu den jupiterähnlichen Planten gehören. Alle Planeten, bei denen eine Rotation festgelegt wurde, drehen sich rechtsläufig um ihre eigen Achse. Die Zeit, die ein Planet braucht, um die Sonne einmal zu umkreisen, heißt Planetenjahr. In unserem Sonnensystem sind nicht nur Planeten, sondern auch Planetoiden. Sie sind kleine Planeten, die nur mit dem Fernrohr zu sehen sind. Planetoiden sind nicht einzelne kleine Planeten, sondern sie bestehen aus großen Gruppen und sie bewegen sich nach dem Keplerschen Gesetz auf elliptischen Bahnen. Sie halten sich fast ausschließlich zwischen Mars und Jupiter auf und umkreisen auch die Sonne. Insgesamt gibt es in unserem Planetensystem ( auch Sonnensystem genannt ) ca. 50.000 Planetoiden, die vermutlich durch die Zerstörung eines sogenannten Mutterplaneten entstanden sind.

 

Orientierung am Sternenhimmel

Orientierung am Sternenhimmel

Mit dem bloßen Auge kann man am Himmel etwa 2400 Sterne sehen und man hat schnell die Orientierung verloren. Dabei ist es gar nicht so schwer, sich am Sternenhimmel zurechtzufinden. Man muß nur versuchen, ein paar bekannte Sternbildern zu erkennen, dann kann man sich Schritt für Schritt den Rest des Himmels erschließen.

Das bekannteste Sternbild ist der "Große Wagen" - auch "Großer Bär" genannt. Im Frühling steht der große Wagen um Mitternacht genau senkrecht über uns. Im Herbst steht er dagegen tief über dem Nordhorizont. Wenn man dieses Sternbild gefunden hat, kann man sehr leicht den Nordpolarstern finden. Man verlängert die Hinterkante des "Großen Wagens" fünf mal und trifft auf den Norpolarstern im "Kleinen Wagen". Dieser Stern markiert etwa (bis auf 0.75°) den nördlichen Himmelspol, das heißt den Punkt, um den sich der gesammte Himmel zu drehen scheint. Der Polarstern steht immer im Norden, deswegen orientiert man sich immer dach diesem Stern.




Eine gute Hilfe bei der Orientierung ist eine sogenannte "Drehbare Sternkarte". Damit kann man den Sternenhimmel zu jeder Jahreszeit und Nachtstunde bestimmen.

Am Rand der Karte stellt man das Datum und die Uhrzeit ein. Der Ausschnitt der auf der Karte nicht abgedunkelt ist, ist dann gerade zu diesem Zeitpunkt zu sehen. Die Karte ist jedoch nicht nur Zeitabhängig sondern auch vom Ort abhängig. Diese Standartkarte ist für die Sternbeobachtung von Berlin aus konstruiert und zeigt den Südlichen Sternnenhimmel. Man kann aber auch von jeder anderen Stadt Deutschlands Sterne beobachten, ohne größere Abweichungen zu bemerken.
Um die Position eines Sternes zu bestimmen, gebe ich die Höhe und den Azimut an. Die Höhe geht von 0-90°. 0° ist der Horizont und 90° der Zenit.
Der Azimut ist der Winkel gegen Süden. 0° = Süden, 90 ° = Westen.



Newton

Newton

1642 - 1727

Newton war ein genialer Mathematiker. Im Zusammenhang mit der Astronomie ist besonders das von ihm formulierte Gravitationsgesetz wichtig.

Neptun

Neptun - Der blaue Zwillingsbruder des Uranus



Physikalische Daten

Fast alles, was wir über Neptun wissen, verdanken wir der einzigen
Raumsonde, die sich ihm je genähert hat: Voyager 2. Sein Äquatorumfang
beträgt 48600 km; nachastronomischen Verhältnissen ist er von der
Größe her mit Uranus identisch. Seine mittlere Dichte beträgt 1.66 g/cm³.
Daran zeigt sich bereits, dass er massereicher ist als Uranus.
Tatsächlich bringt es der blaue Gasriese auf 17fache Erdmasse.
Ingewisser Hinsicht bilden Uranus und Neptun ein Zwillingspaar.
Es gibt zwar deutliche Unterschiede, aber sie sind einander ähnlicher
als allen anderen Planeten, obwohl sie wie Jupiter und Saturn zu den
jupiterähnlichen Planeten gehören. Jupiter und Saturn sind viel
größer und massereicher und bestehen zum
Großteil aus Wasserstoff und Helium.

Genau wie bei Uranus, kann auch bei Neptun über den Aufbau
nichts Eindeutiges gesagt werden. Es wird vermutet, dass er
hauptsächlich aus Eis besteht und einen Kern aus Silikaten besitzt.
Neptuns obere Atmosphäre besteht zu 85% aus Wasserstoff,
einem beträchtlichen Anteil an Helium und etwas Methan.

Als Voyager 2 sich der südlichen Hemisphäre des Planeten näherte,
erkannte sie neben flauschigen weißen Wolken einen riesigen Fleck
von der Größe der Erde , der sich auf einer südlichen Breite von 8°28'
befand. Er wird allgemein als der Große Dunkle Fleck (GDF)
bezeichnet, der zur Verblüffung der Forscher Ende 1994 verschwand.
Man hatte angenommen, es mit einem ähnlichen Phänomen zu tun zu
haben, wie es auf dem Jupiter existiert. Dort wurde nämlich
seit Jahrhunderten ein Großer Roter Fleck (GRF) beobachtet, ein
gigantischer Wirbelsturm, der immer wieder zurückkehrte.
Man vermutete auch bei Neptun ein Wirbelsturmsystem,
doch nun muß eine Erklärung gefunden werden, weshalb es so plötzlich
verschwunden ist. Der GDF dreht sich in über 18 Stunden
einmal gegen den Uhrzeigersinn um sich selbst und ändert
Form und Richtung ständig. Über ihm befinden sich weiße
Wolkenfetzen aus Methankristallen ("Methan-Zirrus") und
zwischen diesen und der eigentlichen Wolkendecke befindet sich
eine 50 km hohe, wolkenlose Schicht. Auf 24° südlicher Breite
befindet sich ein kleiner heller Fleck mit dem Spitznamen
"Tretroller". Ein zweiter dunkler Fleck existiert auf 55° südlicher Breite.



Die Windgeschwindigkeiten des Neptun sind wahrhaft
haarsträubend. Die Äquatorregion weist Geschwindigkeiten von bis zu
450 m/s in westliche Richtung auf; unter dem 50sten südlichen Breitengrad
rasen die Winde mit 300 m/s gen Osten. Im August 1998
erstellten Wissenschaftler des Nasa Infrared Telescope auf
dem Mauna Kea in Hawaii und Forscher des Hubble- Projekts
unter der Leitung von Lawrence A. Sromovsky einen Zeitlupenfilm
über Neptuns Rotation. Dabei fanden sie Stürme von
apokalyptischem Ausmaß, die zeitweise mit
Überschallgeschwindigkeit über den Planeten jagten. Das irdische
Wetter entsteht in Wechselwirkung mit der Energie, die die
Erde von der Sonne erhält. Neptun erhält 900mal weniger
Sonnenlicht und dennoch werden bei ihm derartig hohe
Windgeschwindigkeiten gemessen. Sromovsky: " Die
Wettermaschine des Neptun arbeitet im Vergleich zur irdischen
sehr effizient. Sie scheint fast vollständig ohne
Energie auszukommen!"

Auch die Flecken des Neptun wurden genau unter die Lupe
genommen. Seit dem Verschwinden des GDF ist ein weiterer
kleiner Fleck aufgetaucht, von dem man annahm, dass er sich zu
einem großen Sturmgebiet entwickeln würde. Stattdessen wird
er plötzlich wieder kleiner und schwächer. Sromovsky:
"Der Große Dunkle Fleck war ein riesenhaftes Phänomen, wie wir es
noch auf keinem anderen Planeten gesehen haben. Die Flecken des
Neptun kommen und gehen und anstatt sich zu größeren
Stürmen zusammenzubrauen, lösen sie sich einfach auf."

Der Planet wird parallel zum Äquator von Wetterbändern umgeben,
die nach Meinung einiger Forscher Ähnlichkeiten mit den
äquatornahen Wetterzonen der Erde besitzen könnten. In den
mittleren Regionen der südlichen Hemisphäre ist es kälter
als am Äquator und den Polen. Seine Atmosphäre weist eine
Temperatur von –190 ° C auf. Die Temperatur von Neptuns
Wolkendecke ist mit der des Uranus fast identisch, obwohl
Neptun mehr als 1600 Millionen km weiter von der Sonne
entfernt ist; der Planet besitzt also, wie Saturn und
Jupiter, eine starke interne Wärmequelle. Wie sie beschaffen ist,
ist noch ungeklärt.



Im Gegensatz zu Uranus besitzt Neptun keine ungewöhnlich hohe Achsenneigung;
sie beträgt lediglich 28°. Um sich einmal um seine
eigene Achse zu drehen, benötigt er nur 16 Stunden 7 Minuten. Dafür
braucht er für eine Sonnenumkreisung 165 Jahre.

Neptun strahlt im Radiobereich, wie erwartet. Sein Magnetfeld
war da schon überraschender. Die Magnetachse ist 47°zur Rotationsachse
geneigt und führt wie bei Uranus nicht durch das Zentrum des Neptun,
sondern ist um 10000 km verschoben. Allerdings ist das
magnetische Feld schwächer als das der anderen Riesenplaneten.
An den magnetischen Polen entdeckte Voyager helle Polarlichter.


Ringe und Monde des Neptun

Schon 1984 beobachteten die Astronomen R. Häfner und
J. Manfroid auf der Europäischen Südsternwarte in Chile das
Ringsystem des Neptun. Voyager 2 konnte diese Entdeckung bestätigen.
Die Sonde fand tatsächlich drei Ringe, allerdings nicht so deutliche
wie bei den anderen Gasriesen, und ein diffuses Band aus Materie,
ähnlich dem des Uranus. Am deutlichsten ausgeprägt ist der
Adamsring, der 62000 km entfernt von Neptun kreist.
Die Ringe wirken laut Patrick Moore "düster und gespenstisch".
Die Wissenschaftler vermuten, dass sie aus Methaneis
bestehen und durch die Sonneneinstrahlung in ein
teerartiges Produkt umgewandelt werden.

Bevor Voyager 2 Neptun erreichte, kannte man nur zwei seiner
Monde, Triton und Nereide. Triton wurde kurz nach der
Entdeckung Neptuns von Lassell gefunden und Voyager
bewies bald, dass der Neptunmond zu den
außergewöhnlichsten Satelliten gehört. Zum einen ist er 2700 km
groß, also größer als Pluto, zum anderen dreht er sich in
entgegengesetzter Richtung zur Rotation Neptuns.
Auch bei Jupiter und Saturn gibt es solche Monde,
doch bei diesen handelt es sich um eingefangene,
ungleichmäßige Asteroiden. Triton besitzt eine doppelt so
große Dichte wie Wasser, besteht also hauptsächlich
aus Stein. Seine Oberflächentemperatur beträgt -236° C, der
kälteste Wert, der bisher im Sonnensystem gemessen wurde.
Da seine Fluchtgeschwindigkeit 1,4 km/s beträgt, kann er
eine dünne Atmosphäre aus Stickstoff und Methan halten, die bis
ca. 6 km in die Höhe reicht. Der Luftdruck am Boden ist etwa 100.000mal
geringer als der auf der Erde. Die Winde in seiner
Atmosphäre gleiten mit 5m/s in
Richtung Westen.

Tritons Oberfläche ist abwechslungsreich. Sie ist
zwar überall mit Wassereis, gefrorenem Stickstoff und Methan
bedeckt, aber dennoch gibt es ein paar Krater und zahlreiche
Flüsse, die vermutlich mit Ammoniakwasser gefüllt sind.
Es wurden Eisvulkane und Stickstoff-Geysire gefunden. Bricht
ein Stickstoff-Geysir aus, wird die Materie, ein Gemisch
aus Stickstoff, Eis und Gas, mit einer Geschwindigkeit
von 150m/s in die Höhe geschleudert. Dadurch entstehen
bis zu 70 km lange Rauchwolken. Es gibt Ebenen, Seen
(natürlich gefrostet), Hügel und Spalten.

Der Südpol des Triton ist rosa, was laut Patrick Moore
auf gefrorenen Stickstoff und Schnee zurückführt. Da die
Jahreszeiten auf Triton sehr lang sind, herrscht
jetzt seit einem Jahrhundert Sommer auf dem Pol und es
gibt Anzeichen von Verdampfung. Seit Juni '98 ist auf
Triton "Hochsommer". James Elliot vom Massachusetts
Institute of Technology: "Seit dem Vorbeifliegen der
Voyager-Sonde im Jahr 1989 ist die Temperatur im
Durchschnitt um fünf Prozent gestiegen, was
wirklich erstaunlich ist." Mit anderen Worten, die
Oberflächentemperatur beträgt "nur noch" –234 ° C. Durch
die Wärme der Sonne wird ein Teil des gefrorenen Stickstoffes
gasförmig und die Atmosphäre des Triton verdichtet sich.
Dies wurde schon im November 1997 festgestellt, als Triton
an einem Stern vorbeizog und der Schein des Sterns immer
schwächer wurde. Es gilt: Je schwächer das Licht, desto dichter
die Atmosphäre und desto höher die Temperatur. Elliot und
sein Team rätseln nun, ob der Anstieg auf den
Jahrhundertsommer zurückzuführen ist, oder ob sich die
Frostverteilung auf der Oberfläche sich so verändert hat,
dass sie Sonnenlicht leichter absorbiert. Vielleicht hat
sich auch das Abstrahlverhalten des Eises geändert, so
dass mehr Wärme aufgenommen wird. Allgemein nimmt
man an, dass Triton ein Zwillingsbruder von Pluto sein könnte, der
vor Urzeiten von Neptuns Schwerkraft in seine Umlaufbahn
gezwungen wurde.

Nereide besitzt einen Durchmesser von nur 240 km und
ähnelt wegen ihrer Umlaufbahn eher einem Kometen als einem Mond.
Ihre Entfernung von Neptun verändert sich um über 8 Millionen km
und sie braucht fast ein Erdenjahr, um den Planeten zu
umrunden. Sechs weitere Satelliten, Naiad, Thalassa, Despina,
Galatea, Larissa und Proteus, wurden von Voyager
entdeckt. Proteus ist größer als Nereide, steht dem Neptun
aber zu nahe, als dass man ihn von der Erde aus gut
beobachten könnte. Er und Larissa sind dunkel
und mit Kratern übersät.

Über die anderen Satelliten kann man nur mutmaßen, da
es Voyager nicht gelang, sie zu fotografieren.

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Und wohin jetzt? Na zu...

Pluto und Uranus

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