Friedrich von Schiller

Projekt Informatik und Literatur - Friedrich von Schiller

Johann Christoph Friedrich von Schiller


Einordnung: Sturm und Drang, später Weimarer Klassik

Kurzbiographie:
10.11.1759 Johann Christoph Friedrich Schiller wird in Marbach geboren.
1773-1780 Schiller studiert Jura und Medizin.
1776 Schiller liest alle Werke Shakespeare, Rousseaus und Klopstocks und widersetzt sich damit den Akademieregeln.
1777 - 1781 Schiller schreibt "Die Räuber".
1782 Wegen einer unerlaubten Reise bekommt Schiller 14 Tage Haft verurteilt.
1783 Kabale und Liebe erscheint.
Dezember 1789 Schiller freundet sich Wilhelm von Humboldt an.
22.02.1790 Schiller heiratet Schiller Charlotte von Lengefeld.
1791 - 1792 Schiller ist krank.
Sommer 1794 Schiller befreundet sich mit Goethe und besucht ihn in Weimar.
07.09.1796 Schillers Vater stirbt.
1797 Schiller schreibt seine berühmtesten Balladen: Der Handschuh, Der Taucher, Die Kraniche des Ibykus u.a.
1798 Es entstehen weitere Balladen.
1799 Schiller veröffentlicht Wallenstein.
03.12.1799 Familie Schiller siedelt um nach Weimar.
1800 Maria Stuart ist fertig.
1801 Die Jungfrau von Orleans ist beendet.
29.04.1802 Schillers Mutter stirbt.
16.11.1802 Schiller erhält den Adelstitel.
1804 Beendigung von Wilhelm Tell.
29.04.1805 Letzter öffentlicher Auftritt, Er bekommt einen Fieberanfall.
09.05.1805 Schiller stirbt.

Der Handschuh


Vor seinem Löwengarten
Das Kampfspiel zu erwarten,
Saß König Franz,
Und um ihn die Großen der Krone,
Und rings auf hohem Balkone
Die Damen in schönem Kranz.

Und wie er winkt mit dem Finger,
Auf tut sich der weite Zwinger,
Und hinein mit bedächtigem Schritt
Ein Löwe tritt,
Und sieht sich stumm
Rings um,
Mit langem Gähnen,
Und schüttelt die Mähnen,
Und streckt die Glieder,
Und legt sich nieder.

Und der König winkt wieder,
Da öffnet sich behend
Ein zweites Tor,
Daraus rennt
Mit wildem Sprunge
Ein Tiger hervor,
Wie der den Löwen erschaut,
Brüllt er laut,
Schlägt mit dem Schweif
Einen furchtbaren Reif,
Und recket die Zunge,
Und im Kreise scheu
Umgeht er den Leu
Grimmig schnurrend,
Drauf streckt er sich murrend
Zur Seite nieder
Und der König winkt wieder,
Da speit das doppelt geöffnete Haus
Zwei Leoparden auf einmal aus,
Die stürzen mit mutiger Kampfbegier
Auf das Tigertier,
Das packt sie mit seinen grimmigen Tatzen,
Und der Leu mit Gebrüll
Richtet sich auf, da wirds still,
Und herum im Kreis,
Von Mordsucht heiß,
Lagern die greulichen Katzen.
Da fällt von des Altans Rand
Ein Handschuh von schöner Hand
Zwischen den Tiger und den Leun
Mitten hinein.

Und zu Ritter Delorges spottenderweis
Wendet sich Fräulein Kunigund:
"Herr Ritter, ist Eure Lieb so heiß,
Wie Ihr mirs schwört zu jeder Stund,
Ei, so hebt mir den Handschuh auf."
Und der Ritter im schnellem Lauf
Steigt hinab in den furchtbarn Zwinger
Mit festem Schritte,
Und aus der Ungeheuer Mitte
Nimmt er den Handschuh mit keckem Finger.

Und mit Erstaunen und mit Grauen
Sehens die Ritter und Edelfrauen,
Und gelassen bringt er den Handschuh zurück,
Da schallt ihm sein Lob aus jedem Munde,
Aber mit zärtlichem Liebesblick-
Er verheißt ihm sein nahes Glück-
Empfängt ihn Fräulein Kunigunde.
Und er wirft ihr den Handschuh ins Gesicht:
"Den Dank, Dame, begehr ich nicht",
Und verläßt sie zur selben Stunde.

Quellenangaben:
Encarta Enzyklopädie 2000,
www.friedrich-von-schiller.de,
www2.gasou.edu/gsufl/german/texte/schill-5.htm
www.krref.krefeld.schulen.net/biographien/b0136t00.htm