Das Sonnensystem

Das Sonnensystem

Unser Sonnensystem besteht aus der Sonne, die den Mittelpunkt bildet, den neun Planeten und ihren Trabanten, die zusammen sogennante Trabantensysteme bilden, und den Kleinkörpern, wie Asteroiden, Meteoriten, Planetoiden und Kometen, sowie dem Raum, in dem sich diese Himmelskörper befinden und die darin befindliche interplanetare Materie (von lat. inter = zwischen; Materie zwischen den Planeten).

Ein Überblick über die Größenverhältnisse im Sonnensystem


Die Entstehung des Sonnensystems

Das Sonnensystem entstand aus einer riesigen Materiewolke, die beim Urknall freigesetzt wurde und sich langsam abkühlte. Dabei zerbrach dieser Gasball im Laufe der Zeit in viele kleine Teile. Die Gebiete im Inneren der neuen kleineren Wolken hatten eine höhere Dichte als ihre Umgebung, deshalb sammelte sich das Gas an diesen Stellen und verdichtete sich immer mehr. So entstanden die ersten Sterne. In unserer Galaxie, der Milchstraße, geschah das vor ca. 10 Milliarden Jahren. Dabei wurde jedoch nicht das ganze Gas verbraucht, da es an manchen Stellen zu dünn verteilt war, als dass Sterne entstehen konnten. Diese ersten Sterne (sogennante Protosterne) leuchteten Milliarden von Jahren, bis ihr Brennstoff verbraucht war. Sie starben und die größeren von ihnen explodierten als Supernova. Die dabei ausgesetzten Detonationswellen verdichteten das an manchen Stellen vorhandene Gas und lösten somit die Geburt einer zweiten Sterngeneration aus. Das geschah ungefähr vor 4,6 Milliarden Jahren. Die entstandene Gaswolke, die später das Sonnensystem werden sollte, wurde immer mehr zusammengepresst und zog sich durch die Schwerkraft immer witer zusammen. Im Mittelpunkt war die Dichte am höchsten und der Kern verdichtete sich immer weiter, sodass die Temperatur anstieg. Bei ca. 10 Millionen Grad setzte die Kernfusion ein und der Stern begann zu leuchten. Die Wolke war inzwischen zu einer rotierenden Scheibe abgeplattet, in deren Zentrum die Sonne stand. Diese fegte ihre Umgebung frei von Gas durch Strahlung und das Aussenden von Teilchen. Im inneren Bereich jedoch hatten sich schon Staubkörnchen und größere Felsbrocken gebildet, die sich zu noch größeren Brocken zusammenlagerten und auf ihrer Sonnenumlaufbahn Staub und Gestein aussammelten. Sie wurden zu den erdähnlichen Planeten Merkur, Venus, Erde und Mars, die alle relativ klein, heiß und aus Gestein sind. Im äußeren Bereich des Sonnensystems gibt es andere Planeten. Sie sind viel massereicher und aus Eis und Gestein. Bei ihrer Entstehung sammelten sie das sie umgebende Gas auf und wurden größer, bis kein Gas mehr vorhanden war. Deshalb werden Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun auch als Gasriesen oder jupiterähnliche Planeten bezeichnet. Auch zwischen Mars und Jupiter versuchte ein Planet zu entstehen. Doch Jupiter hatte eine zu starke Anziehungskraft, sodass sich nur Hunderttausende von Kleinkörpern bilden konnten. Wir nennen diesen Bereich heute Asteroidengürtel. Nebenbei ist auch noch der neunte und äußerste Planet entstanden. Er wirkt wie eine Mischung aus den anderen Planeten. Nach Pluto sind uns nur noch der Kuipergürtel mit kleinen, steinigen Plantoiden und die Oortsche Wolke bekannt. Die Oortsche Wolke ist ein hypothetisches, schalenförmiges Gebilde um die Sonne herum, indem sich bis zu 100 Milliarden Kometen befinden, die solange ihre Bahnen ziehen, bis ein Himmelskörper sie aus der Bahn wirft.



Die Planetenumlaufbahnen und die Trabantensysteme

Die Planeten umkreisen die Sonne alle in einer nahezuhen Schiefebene. Es gibt nur eine Ausnahme, nämlich Pluto: Seine Bahn ist gegenüber den anderen um mehr als 17 Grad geneigt. Außerdem ist sie wesentlich elliptischer, sodass Pluto sich teilweise noch innerhalb der Neptunbahn befindet.

Fast alle Planeten haben ihre Trabanten, die zusammen die sogenannten Trabantensysteme bilden: Die Erde hat nur einen einzigen Mond, Jupiter mindestens 16, der Saturn mehr als zwanzig, Uranus und Neptun mit zusammen mehr als zwanzig Monden und schließlich noch Pluto mit seinem relativ großen Mond Charon.



Die Sonne ist ein gewöhnlicher Stern. Ihre Größe, Masse, Temperatur und ihre Helligkeit sind durchschnittlich. Deshalb gibt es keinen Grund, warum nicht auch andere Sterne solche Sonnensysteme haben sollten. Doch da wir nicht einmal bis zum Rand unseres Sonnensystems vorgedrungen sind, können wir es nicht mit Bestimmtheit sagen, dass es sie gibt.



Das Weltbild ändert sich

Meine Beschreibung des Sonnensystems beruht auf dem heliozentrischen Weltbild unserer Zeit. Doch bis ins 16. Jahrhundert existierte eine andere Vorstellung von den Planeten und ihrer Position im "Weltall", das geozentrische Weltbild, welches die Erde in den Mittelpunkt rückte, um die sich die anderen Himmelkörper drehten. Die sollten auf einem Kristallschalensystem befestigt gewesen seien, das mit neuen, unerklärlichen Beobachtungen immer komplizierter wurde. In dieser Zeit begannen einige Wissenschaftler, die zu kompliziert und zu ungenau gewordene Vorstellung ihrer Väter umzukrempeln. So Nicolaus Copernicus, der die Sonne in den Mittelpunkt rückt und die zu der Zeit bekannten Planeten auf Kreisbahnen um sie kreisen ließ. Lediglich der Mond kreiste seiner Meinung nach um die Erde. Die äußere Begrenzung "seiner Welt" stellten die Fixsphäre mit den Fixsternen dar. Er konnte seine Annahmen nicht alle beweisen. Das taten seine Nachfolger für ihn: Kepler perfektionierte u.a. die Kreisbahnen der Planeten, die er zu elliptischen Bahnen machte und Newton entdeckte die Schwerkraft als die Kraft, die alles zusammenhält. So haben wir heute eine Vorstellung vom Sonnensystem, die wissenschaftlich bewiesen werden kann.

Das geozentrische Weltbild Das heliozentrische Weltbild des Copernicus