Weltzirkus - Projekt mit Zirkus Tasifan

„Bei euch ist doch immer Zirkus“ – sagten die Kritiker. „Das ist viel zu teuer“ – sagten die Rechner. „Das ist nicht zu schaffen“ – sagten die Skeptiker. „Davon verstehen wir nichts“ – sagten die Perfektionisten. „Warum muss es denn Zirkus sein“ – fragten die Analytiker. „Das kann niemals gut gehen“ – sagten die Pessimisten. „Jetzt spinnen die völlig“ – riefen auch einige.

Aber zum Glück gab es die Optimisten, die erst einmal nicht viel sagten, sondern loslegten. Kontakte suchen, Kosten berechnen, Ideen sammeln und aufschreiben – bis der konkrete Plan für eine Zirkus-Projektwoche stand. Ein Riesenberg Arbeit lag noch vor uns und eine Menge Geld würde nötig sein. Also gingen wir es an. Wir schlossen einen Vertrag mit dem Kinderzirkus Tasifan, wir sammelten Geld, suchten Partner, planten Abendveranstaltungen, bezogen Eltern und Freunde in unsere Pläne ein. Vor den Sommerferien war alles festgezurrt und wir atmeten noch einmal tief durch. Dann kam der Endspurt der Vorbereitung in den ersten Septemberwochen. Wie immer wurden die Projektgruppen in einem großen Aushang vorgestellt und alle Schüler bewarben sich mit Erst- und Zweitwunsch.

Die Bewerbungen unserer Schüler waren noch nie so bunt, so genial, so aufwändig und kreativ! Es fiel schwer, die Gruppen zusammenzustellen und so manchen Wunsch enttäuschen zu müssen. Für die Trapez-Gruppe mit 12 Plätzen gab es mehr als vierzig Bewerber!

Und dann kamen sie: Die Artisten, die Zirkuswagen, das große Zelt! Die ganze Schule summte und brummte vor Aufregung. Erstaunlich reibungslos begann der Montag mit Vorstellungsrunde, „Warm up“ und dem ersten Workshop. Es war ein Genuss, mit unseren Partnern von Tasifan zu arbeiten und auch unsere vielen Stunden Vorbereitungsarbeit zahlten sich jetzt aus. Jeden Nachmittag versammelten wir uns alle im Zirkuszelt, um Arbeitsergebnisse aus den Gruppen zu sehen. Ich hatte jedes Mal Tränen in den Augen.

Nur fünf Tage bis zur Zirkusvorstellung! Was unsere Kinder in dieser Zeit erreicht haben, hätten wir uns niemals träumen lassen. Das Programm wurde zum Vier-Stunden-Marathon. Aber was dann in der Manege zu bestaunen war, ließ uns die Zeit und das enge Zelt vergessen. Da war so manches Taschentuch, das verstohlen gezückt wurde.

Wie immer war auch etwas Glück dabei: Wir hatten gutes Wetter und konnten viel im Freien sein, der Frühstückstisch für die Artisten und unser nachmittägliches Elterncafe konnte fast immer im Sonnenschein aufgestellt werden. Das entlastete unser Schulhaus, das in dieser Woche aus allen Nähten platzte. (Zum Abschied haben wir mit Tasifan gewettet, wer wohl eher seine neue Behausung bekommt: Wir die neue Schule oder der Zirkus ein neues Zelt.)

Nicht zuletzt waren es unsere Abendveranstaltungen, die jeden Tag einem Kontinent zuordneten. Der Europatag mit Liedermacher Wenzel, der Afrikatag mit Adesa, der eher besinnliche Asientag, der Amerikatag mit einem Feuerwerk aus Funk und Jazz und der Welttag mit unserer großen Abschlussparty.

Unser Weltzirkus-Projekt war vielleicht das Größte und Teuerste, aber auch eines der Schönsten. Wir staunen selbst darüber, was wir schaffen können. Und da ist es Zeit, Danke zu sagen:

Danke, Tasifan: Tapfer habt Ihr in kleinen Schulstuben Großes geleistet. Ihr wart immer Profis, auf die man sich verlassen konnte. Ihr habt uns zum Lachen und zum Träumen gebracht.

Danke, Jan: Ohne Deine unendliche Energie, Deinen Optimismus, Deinen unwiderstehlichen Charme bei der Sponsorensuche hätte es dieses Projekt niemals geben können.

Danke, Ihr Eltern: Ihr lasst Euch gern anstecken von den unglaublichsten Ideen. Ihr tut mit Witz und Engagement, was getan werden muss. Ihr habt dieses Projekt unterstützt und getragen.

Danke, Vorbereitungsteam: Die vielen Arbeits-Abende, die Rückschläge, das Durchhalten, die schlaflosen Nächte, die hundert zu bedenkenden Kleinigkeiten – Ihr seid unbezahlbar.

Danke, liebe Schüler: Ihr überrascht uns immer wieder. Wir Erwachsenen meinen, etwas für Euch zu tun und sind am Ende selbst die Beschenkten. Es war Euer Beifall – es ist Euer Erfolg.

Zum Schluss noch ein großes Dankeschön an alle, die unser Projekt mit Geld- und Sachspenden unterstützt haben: IK Consult, bruno banani, Stadtwerke Chemnitz, Braustolz Brauerei, Physioteam Schweigert, AHK Lutzke, Familie Hufenbach, Familie Otto, Familie Missulis, Familie Vass, Elli Spirelli, Titus , Blob, Lagatta, AOK, DAK, alle Eltern und noch viele Andere.