Zählen, Messen, Rechnen 1000 Jahre Mathematik

Buchkritik zum Buch „Zählen, Messen, Rechnen (1000 Jahre Mathematik in Handschriften und frühen Drucken)“

Autor:

Da in diesem Buch oft unterschiedliche Autoren schrieben, habe ich mich dafür entschieden, dass ich nur eine dieser Autoren vorstelle. Ich habe Karin Reich ausgewählt, da sie noch die meisten Kapitel verfasst hat.

Karin Reich:

Karin Reich ist eine deutsche Mathematikhistorikerin und wurde am 13.10.1941 in München geboren. Nach dem Abitur studierte sie Mathematik, Physik und Astronomie und machte anschließend 1966 ihr Diplom zum Thema „Grundlagen der Relativitätstheorie“. Von 1967 bis 1973 war sie wissenschaftliche Assistentin am Forschungsinstitut des Deutschen Museums in München und am Institut für Geschichte der Mathematik und Naturwissenschaften der Ludwig-Maximilians-Universität München. Ab 1980 war sie Professor für die Geschichte der Naturwissenschaften und Technik an der Fachhochschule für Bibliothekswesen in Stuttgart. Ab 1988 wurde sie dann Professorin für die Geschichte der Mathematik an der Uni Stuttgart. Von 1994 bis zu ihrem Ruhestand war sie Professorin am Institut für die Geschichte der Naturwissenschaften, Mathematik und Technik an der Uni Hamburg. Dort wurde sie auch Direktorin. Reich schrieb wehrend ihrer Berufstätigkeit mehrere Bücher, so zum Beispiel auch eine Biografie über Carl-Friedrich Gauß. Außerdem ist Karin Reich Mitglied in Vereinen, wie der Joachim-Jungius-Gesellschaft und der Akademie gemeinnütziger Wissenschaften Erfurt.

Zum Buch:

In dem Sachbuch „Zählen, Messen, Rechnen (1000 Jahre Mathematik in Handschrift und in frühen Drucken)“, werden meines Erachtens die große Bedeutung der mathematischen Studien an der Bamberger Domschule, am Bamberger Jesuitenkollegium und an der Bamberger Universität dokumentiert. Im Buch werden in jedem Kapitel andere Bände vom 8. - bis hin zum 18. Jahrhundert rund um die Mathematik und dessen Autoren präsentiert, wie zum Beispiel Adam Ries, Johannes Regiomontanus, Johann Schöner, Christoph Clavius, sowie Abt Mauritius Knauer, der den "Hundertjährigen Kalender" veröffentlichte. Auch Albrecht Dürer und eins der ältesten Rechenbücher der Welt vom Nürnberger Ulrich Wagner aus dem Jahre 1492 werden vorgestellt. Außerdem werden mathematische und astronomische Geräte des 17. Und 18. Jahrhunderts vorgestellt. Das zum groben Überblick! Da mir manche Kapitel zu unverständlich und zu uninteressant waren, habe ich mir spezielle Kapitel herausgesucht und gelesen. Das sind: Geozentrische Weltbilder, Sonnenuhren, Feldmesskunst, Artillerie, Instrumente und einen Teil von Fassmessung und Klassiker + Kostbarkeiten.

Allgemein kann man sagen, dass die Verständlichkeit des Buches von den einzelnen Kapiteln abhängig ist. Die Kapitel, die ich las, waren alle gut verständlich, manchmal jedoch etwas zu langwidrig, so dass man schnell „lesemüde“ wurde. Als ich kurz in das Kapitel „Mittelalterliche Mathematik: Quadrivium“ herein las, konnte ich es überhaupt nicht verstehen. Viele Begriffe oder mathematische Sätze waren mir einfach kein Begriff. Auch war das Kapitel sehr langwidrig geschrieben, also mit Sätzen, die kein Ende nehmen wollten. Für einen Leser wie mich, der nur Mathematik in der Schule hat und sich nicht ausführlich damit beschäftigt, dürfte dieses Buch im Groben ungeeignet sein. Aber wer sich nur für einzelne Kapitel interessiert, der kann auch hierin lesen, wie ich es getan habe.

Am meisten hat mir das Lesen des Kapitels „Geozentrische Weltbilder“ Spaß gemacht. Gerade für die Leute, die sich für Geschichte und im Speziellen für die Geschichte der Astronomie interessieren, ist dieses Kapitel zu empfehlen.

Im Allgemeinen sind die Informationen in dem Buch pro Kapitel so vorgelegt, dass erst etwas „grobes zum Überblick“ zum Thema kommt und dann meist Bücher und Autoren oder Gegenstände vorgestellt werden. Eigentlich ist die Einteilung gut, nur kommt der allgemeine Teil manchmal zu kurz, sprich er ist zu untiefgründig.

Simon A.