I G Farben

Die I.G.-Farben

Die Entstehung

Um die Jahrhundertwende unternahm jedes imperialistische Land die wildesten Anstrengungen, die Produktion seiner Industrie zu erhöhen, dem anderen zuvor zu kommen, seine Waren an den Mann zu bringen. "Es wird produziert, als wären ein paar tausend Millionen neuer Konsumenten auf dem Monde entdeckt worden", sagte dazu Friedrich Engels. Die deutsche Chemieindustrie hatte in diesem Wettrennen bereits Erfolge erzielt. Aus dem Nichts war sie zur Weltmacht aufgestiegen. Die Badischen Anilin- und Sodafabriken Ludwigshafen (BASF) hatte um 1875 nur 885 Arbeiter. Im Jahre 1900 waren es 6.700 und 1914 schon 11.000 Mann. Ebenso rasch stiegen die Profite. Aber die deutschen Chemiebetriebe behinderten sich gegenseitig im Kampf gegen die ausländische Konkurrenz. Carl Duisberg, Leiter der Elberfelder Werke in Leverkusen (Bayer), erkannte die Gunst der Stunde. Warum sich gegenseitig Märkte und Preise kaputtmachen? "Getrennt produzieren - vereint schlagen!" Er organisierte Kartellabsprachen zwischen sechs großen deutschen Chemiebetrieben; Märkte wurden aufgeteilt und Preise festgelegt. "Nur Macht und damit große Vorteile" - das war das schlagende Argument Duisbergs, mit dem er seinen Plan vorlegte, "zur Sicherung der bedeutsamen Rolle der deutschen Farbenindustrie in der ganzen Welt". Diese "Denkschrift über die Vereinigung der deutschen Farbenfabriken" war die Keimzelle und geistige Grundlage des Fusionsprozesses, aus dem am Ende der größte Chemiekonzern der Welt entstand.


Als am 8.Oktober 1904 die Vorstandsvorsitzenden von BASF, Bayer und Agfa im Berliner Kaiserhof die Denkschrift unterzeichneten, war die erste Interessengemeinschaft (I.G.) der beiden Unternehmen geboren. Zwei? Geplant war erst ein Zweibund von BASF und Bayer, doch BASF hatte sich stillschweigend mit der Aktiengesellschaft für Anilin-Fabrikation in Berlin verbündet. So wurde es ein Dreibund. Dieser Konzentrationsabschnitt war auch sonst voll von Intrigen und unlauteren Machenschaften. Es wurden Bilanzen gefälscht, Aufsichtsräte und Vorstände gespickt, Politiker bestochen (sofern dies nötig war, denn bald nahmen in jeder Partei, die zu der Zeit im Parlament vertreten wurden, Personen der kommenden I.G.-Farben führende Positionen ein)..., damit man beim Vergleich der beteiligten Firmen vielleicht ein paar Prozente mehr von der entstehenden "Zusammenschlußgesellschaft" ergattern konnte. Deswegen war Carl Duisberg auch heilfroh, als endlich ein Kompromiß gefunden wurde und das Bluffen ein Ende hatte: "Mir fiel ein Alp von meiner Brust". 1906 wurde dann der zweite Kartellring aus der Taufe gehoben: der "Dreierverband" zwischen Meister Lucius & Brünning, Cassella & Co. und Kalle & Co. Um sich nicht zu wundern, daß Hoechst auf den ersten Blick weder im "Dreibund" noch im "Dreierverband" vorzufinden ist, muß man wissen, daß Hoechst und Cassella & Co. eine I.G. bildeten. Da Cassella & Co. aber eine Privatfirma war, wurde sie bei der Gründung des "Dreibundes" nicht in Betracht gezogen. Hoechst (bei der Gründung des "Dreibundes" angesprochen) stand im engen Kontakt mit Cassella & Co. und erboste sich über die Ausladung und wollte nicht in den "Dreibund". Da Hoechst aber alleine gegenüber dem "Dreibund" ziemlich machtlos war, verbündete die Firma sich einfach mit Cassella & Co. und der "Dreierverband" wurde gegründet. Nun gab es ständig Streit zwischen den beiden Interessengemeinschaften, weil z.B. manche Patente von Bayer und Hoechst gemeinsam angemeldet wurden ...

Der Wettkampf unter den Großmächten steigerte sich immer weiter - bis es friedlich nicht mehr weiterging. Lassen sich die Märkte nicht mehr wirtschaftlich erobern, werden Truppen geschickt. So schlug im August 1914 die Stunde, auf die die deutschen Monopole gesetzt hatten. Jetzt begann das Milliardengeschäft mit dem Krieg. Die Produktionszahlen und Gewinnzuwächse nahmen Ausmaße an, die in Friedenszeiten unmöglich gewesen wären. Der Krieg war die reinste Blütezeit für die deutsche Chemieindustrie. Ob Schießpulver für die Front, Gummi für die Geschützräder oder Arzneimittel für Verwundete - die Kasse stimmte. Nun war die Zeit gekommen, die Streitereien der beiden Interessengemeinschaften zu begraben. Im August 1916, also mitten im Krieg, schlossen sich die Chemiebetriebe, die schon seit 1904 in lockerer Form zusammengearbeitet hatten ("Dreibund", "Dreierverband"), zu einem großen Kartell zusammen. Nur durch diese Zentralisierung konnten enorme Profite einerseits, und eine schlagkräftige Kriegsführung andererseits gewährleistet werden. Die sechs Chemiefabriken organisierten sich in der Interessengemeinschaft (I.G.) der deutschen Teerfabriken. Diese "kleine" I.G. war noch kein einheitlicher Konzern, sondern "nur" ein Kartell. Dieser Schritt wurde wieder von Carl Duisberg eingeleitet. Er griff sich die Denkschrift aus dem Jahre 1904, strich hier, änderte da ein wenig. Die Bescheidenheit hatte nun ein Ende. Statt z.B. "Bedeutung auf dem Weltmarkt" hieß es jetzt 1916 "Alleinherrschaft auf dem Weltmarkt". Und er fügte noch ein neuen Schluß hinzu, indem er die günstige Gelegenheit des Krieges hervorhob und hoffte, daß die deutschen Farbenfabriken eine einzige, große, mächtige Vereinigung bilden würden. Zum Segen der deutschen Industrie und des deutschen Vaterlandes. "Den Mutigen gehört die Welt", so lautete der Schluß der alten "neuen" Denkschrift. Kann wohl sein. Doch denen, die ihre Feinde heimtückisch mit Gas umbringen, gehört sie wohl auch.


Am Anfang kostete es der I.G.-Farben einige Mühe, die deutschen Militärs von der Notwendigkeit eines Giftgaskrieges zu überzeugen. Die I.G.-Farben hatte diese Waffe aus "Humanitätsgründen" entwickelt, damit die Härten und Grausamkeiten des Krieges "vermieden", und die Leiden "verkleinert" werden könnten. Bis 1918 wurden in den I.G.-Farben-Betrieben 60 Mio. t hochkonzentrierte Gaskampfstoffe in Granaten aller Kaliber gefüllt. Tausende Frauen wurden zur Zwangsarbeit eingezogen und mußten 80 - 90 Stunden wöchentlich arbeiten. Die Bevölkerung mußte hungern, an den Fronten floß das Blut und über die Tische der I.G.-Farben-Direktoren das Geld in Hülle und Fülle.

Die darauf folgende Zeit war geprägt von Streiks und Demonstrationen. Die Arbeiterklasse wollte nicht mehr unter diesem System der Ausbeutung leben. Für "Friede und Brot" demonstrierten die Arbeiter in allen großen Städten Deutschlands. Auch in den Werken der I.G.-Farben wehrte man sich gegen die Unterdrückung, wie z. B. im Werk Leuna und Ludwigshafen. Doch die Aufstände wurden mit Gewalt niedergeschlagen und viele Aufständischen ermordet. Den Bankiers und Industriellen war es gelungen, ihre politische Macht wiederzuerlangen. Gleichzeitig gingen sie daran, den wirtschaftlichen Rückschlag wettzumachen, den sie durch den I. Weltkrieg erlitten hatten. Obwohl sie riesige Gewinne gezogen hatten, gegenüber den Kapitalisten der Siegermächte hatten sie verloren, vor allem bei den Auslandswerten. Jetzt begann das erneute Aufholen. Die Inflation 1922/23 war einer der ersten Schritte. Sie war ein kaltblütig geplantes und rücksichtslos durchgeführtes Manöver zur Bereicherung der Großunternehmen auf Kosten der breiten Bevölkerung. Wie? Eine Ursache lag im Krieg. Es wurde beschlossen, daß der Krieg nicht durch neue Steuern, sondern durch Kredite finanziert werden sollte: die Bevölkerung sollte ihre Ersparnisse dem Staat leihen, welcher das Geld, für� erste insgesamt 98 Mrd. Reichsmark, den besiegten Ländern abpressen wollte. Dann wurde jedoch der Krieg verloren - es gab keine besiegten Länder. Nun wäre das einzig richtige gewesen, die Kapitalisten abzukassieren, denn die Arbeitenden und der Mittelstand hatten nichts mehr. Da "brach" - genau im richtigen Moment - die Inflation aus. Die Anteilscheine der Kriegskredite verfielen à der Staat wurde billig seine Schulden los. Die großen Unternehmen (z.B. die I.G.-Farben) aber machten große Geschäfte. Sie nahmen Kredite auf, legten das Geld in Sachwerten, Immobilien, Maschinen an, zahlten das Geld später in entwertetem Geld zurück und begannen das Spiel von neuem. Ihren Außenhandel konnten sie auch mit Hilfe der Inflation stabilisieren: die Arbeiter stellten Maschinen, Farbstoffe etc. her und bekamen einen Lohn, für den sie sich so gut wie nichts kaufen konnten. Die Unternehmen aber hatten ein Produkt, das sie einen Pappenstiel gekostet hatte. Damit waren sie im Ausland konkurrenzfähig, konnten billiger verkaufen und riesige Gewinne einstreichen. Die Sachwerte und der Reichtum der Kapitalisten wuchs ständig, während die Frauen von den Wochenlöhnen ihrer Männer gerade ein Brot ergattern konnten. Eine neue Blütezeit für die I.G.-Farben also! Sie steckte während der Inflation mehr als das fünffache ein, als sie im Krieg verloren hatte. Jetzt begann der zweite Schritt: Konzentration. Die durch die Inflation gestärkte "kleine" I.G. wurde 1925 durch die "große" abgelöst. Es entstand ein einheitlich, straff geführter Konzern.

Carl Bosch wurde Vorstandsvorsitzender und Carl Duisburg Aufsichtsrat-vorsitzender des Konzerns. 1927 nannte die I.G. offiziell bereits 70 Tochterfirmen ihr eigen, bis 1943 knapp 400 Inlands- und 500 Auslandsbeteiligungen - eine unvorstellbare Konzentration der Macht.

 

"Ein einziges Riesenunternehmen, das
faktisch die gesamte deutsche Farben-
industrie mit ihren Nebenzweigen mit
der Absolutheit des schon durch seine
Kapitalmacht (Kurswert rund 3/4 Mrd)
unangreifbaren Privatmonopols
beherrscht, zusammenfaßt, darstellt."

So beschrieb die Frankfurter Zeitung (Vorläufer der FAZ) das Unternehmen.

Für die Arbeiter änderte sich wenig. Sie mußten weiterhin schuften - für 31 Pfennige in der Stunde. "Der Ruf der Straße hat keinen Anspruch mehr gehört zu werden", sagte Carl Bosch, auf dessen "Sparkonten" rund 20 Mio. lagerten, und nach diesem Motto wurde der Konzern geführt. Selbst die Weltwirtschaftskrise konnte der I.G.-Farben wenig anhaben. Der Finanzdirektor auf dem Höhepunkt der Krise: "Die finanzielle Lage ist nach wie vor günstig, um so mehr, als keinerlei Bankverpflichtungen bestehen." Anders bei den Werktätigen. Hier herrschte wieder das große Elend. Das Heer der Arbeitslosen wuchs von Monat zu Monat. In den I.G.-Farben-Betrieben erreichten Antreiberei und Denunziantentum einen Höhepunkt. Wer muckte, flog raus. Kurzarbeit wurde eingeführt und die Löhne drastisch gekürzt.

Ende November 1926 trafen sich einige Führungskräfte im Hotel Continental in Berlin. Duisberg sprach über die Verständigung zwischen "Politik und I.G.-Farben":

"... wo wir einwirken können und müssen, das ist die Parteipolitik. Wo werden all diese Dinge entschieden? Dort drüben, (zeigt auf Parlament) in diesem großen Haus. Und was ist zur Durchsetzung unserer Gedanken notwendig? Geld! [...] Mit Vernunft auf die Parteien einzuwirken, habe ich aufgegeben! Alle Schwierigkeiten lassen sich nur überwinden durch planmäßige Beeinflussungen."

Kurz, Duisberg wollte, mit Blick auf Amerika, die gesamte Parteienlandschaft ankaufen. Diese Machenschaften standen 1926 erst am Anfang und gingen später als "System Duisberg" in die Wirtschaftsgeschichte ein - einfach dem Rezept nach: "Schmiert alle!"


Am 27. und 28. März nahmen Einheiten der 3. amerikanischen Armee Frankfurt ein. Am 29. März drangen die ersten amerikanischen Soldaten in das I.G.-Farben-Hochhaus ein. Nach einer oberflächlichen Inspektion des gigantischen Aktenmaterials machten sie ein paar Stichproben und nahmen einige Schlüsselakten mit. Dies war überraschend wenig, wenn man bedenkt, daß die I.G.-Farben für die amerikanische Finanz- und Militärabteilung erklärtes Untersuchungsziel Nummer eins war. Nun wurden aber in den folgenden 14 Tagen derart ungeheure Entdeckungen gemacht, daß verständlich wird, weshalb sich bis Mitte April niemand um den riesigen Aktenbestand kümmern konnte. Am 16. April rückte die I.G.-Farben - Untersuchungsgruppe endlich in das Hochhaus am Grüneburgweg ein. Inzwischen hatten sich über zehntausend befreite Zwangsarbeiter dort eingerichtet, denn in Frankfurt gab es keine sonstigen Unterkünfte. Auch war es kalt in den ersten Apriltagen. Was lag näher, als sich mit Hilfe der Aktenmassen ein wenig zu wärmen? In der zweiten Aprilwoche rückte ein amerikanisches Kommando ein, um das Gebäude für seine neuen Aufgaben fit zu machen. Die Soldaten machten das Desaster perfekt. Die gesamten Papiermassen landeten im Innenhof, und wurden anschließend vom Planierraupen zu einem Berg zusammengeschoben. Man kann sich die Dimensionen ausmalen, wenn man bedenkt, daß das Gewicht der Akten im I.G.-Hochhaus auf 300-400 Tonnen(!) geschätzt wurde. Die Ermittlungsgruppen fingen sofort mit der Bergung an. Doch mit der Sicherung der "Hochhausakten" hatte man noch lange nicht alle Akten der Frankfurter I.G.-Zentrale. Obwohl es umfangreiche Aktenvernichtungen gegeben haben mußte, gingen die Finanzoffiziere davon aus, daß sich die I.G.-Direktoren, allen Befehlen zum Trotz, nur ungern von ihren Handakten trennten. Richtig. Der Frankfurter Chefbuchhalter kannte alle Namen, Abteilungszusammenhänge - und viele Verstecke. Ein I.G.-Direktor hatte seine Unterlagen an 60 verschiedenen Lokalitäten der Frankfurter Region untergebracht. Andere hatte ihre Unterlagen wasserdicht unter ihren Villen vergraben oder einfach im Luftschutzkeller abgestellt. Die Einheiten der Finanzabteilung wurden u.a. fündig in Heidelberg, Kassel, München, Jena, Wolfen, Düsseldorf... Die Direktoren und Vorstandsmitglieder wurden inzwischen verhaftet oder stellten sich. Bis zum Jahreswechsel 1945/46 waren 24 Spitzenmanager der I.G.-Farben inhaftiert. Die Entkartellierungsabteilung unter Leitung von Bernard Bernstein hatte klare politische Vorstellungen: Sie wollte alle bisherigen Argumente für die Zerschlagung der I.G.-Farbenindustrie AG dokumentarisch belegen und zugleich analytisch vertiefen. Aber die I.G.-Untersuchungsgruppen hatten von Anfang an mächtige Gegenspieler in der Militärregierung. Robert Murphy war in seiner Funktion als politischer Berater Eisenhowers Bernstein gleichrangig und dessen "Intimfeind". Die Wirtschaftsabteilung der Militärregierung sah es als ihre Hauptaufgabe die Bemühungen der Entkartellierungsabteilung eine schnellstmögliche Entflechtung des I.G.-Farben - Konzerns und Verurteilung der verantwortlichen Personen in der Besatzungspraxis zunichte zu machen. Trotzdem kamen die Arbeiten am Untersuchungsbericht von der Bernstein-Abteilung in der zweiten Septemberwoche zum Abschluß. Er bestand aus fünf Kapiteln und Anhängen, in denen die Auslandsbeteiligungen aufgelistet wurden. Die Beweismittel bildeten ein imposantes, 14-bändiges Dokumentenwerk. Zusammen mit einem Begleitbrief Bernsteins wurde das gesamte Konvolut dem stellvertretenden Militärgouverneur Clay überreicht. Da die Beweislast zu erdrückend war, konnte man nicht offenkundig gegen die "radikale Meute" vorgehen. Es wurden hochgeheime strategische Linien festgelegt. Noch am selben Tag wurde die Finanzabteilung aufgelöst und Bernstein versetzt. Er war jetzt Leiter einer neuen Abteilung der

Untersuchung von Kartellen und Auslandsvermögen. Damit waren er und die I.G.- Untersuchungsgruppe von allen Möglichkeiten abgetrennt Einfluß auf die Besatzungspraxis zu nehmen. Doch Bernstein gab nicht auf. Er überarbeitete den Untersuchungsbericht, wandte sich damit an die Öffentlichkeit und sprach beim Untersuchungsausschuß vor. Vor einem Unterausschuß der neuen Finanzabteilung sagte er aus, daß die "Industry Branch" der Wirtschaftsabteilung von Anfang an alle Entnazifizierungsbemühungen im Bereich der Wirtschaft torpediert und die I.G.-Werke erst recht wieder in Gang gebracht hätte. Er schildert, was der I.G.-Kontrolloffizier unternommen hatte, um inhaftierte I.G.-Direktoren freizubekommen und in aller Form als hochbezahlte Manager wieder einzusetzen. Die I.G.-Farben, so Bernstein abschließend, müßten zerstört werden. Aber für sich selber gab er den Kampf auf, er habe, so meinte er, verloren. Im November 1945 legte Oberst Bernstein demonstrativ seinen Posten nieder. Russel A. Nixon wurde sein Nachfolger. Mit Wirkung zum 1.Oktober 1945 wurde die Militärregierung reorganisiert. Aus der U.S. Group, Control Council (USGCC) wurde jetzt Office of Military Government U.S. (OMGUS). Die Zahl der Haftentlassungen von "unpolitischen" Werksleitern der I.G. stieg von Monat zu Monat. Auch wurden immer häufiger I.G.-Direktoren als Mitarbeiter der Militärregierung kooptiert. Nixon intervenierte energisch, doch ohne Erfolg. Er trat am 25.Februar 1946 mit der Begründung zurück, daß

"... sich verantwortliche Offiziere jeder Hierarchiestufe der Entnazifizierung widersetzen, mit der Begründung, daß wir ein Bollwerk gegen Rußland und den Bolschewismus errichten müssen." Nixon schloß mit den Worten, daß mit seiner Abteilung die letzte Einrichtung zerstört werde, die es wirklich ernst meinte mit der Zerstörung der wirtschaftlichen Machtkonzentration."

Der Nachfolger von Nixon, James Martin, plagte sich eineinhalb Jahre weiter mit den Anmaßungen der Industry Branch herum, doch bald nahm auch dieser letzte couragierte Mann im Jahre 1946 seinen Hut. "Ich bin aus Protest gegen die Machenschaften der großen amerikanischen Gesellschaften in Deutschland, vor allem der Gerneral Electric Company, der General Motors und der Standard Oil, zurückgetreten [...]." Im März 1948 hielten die USA die Zeit für reif, die sowieso nur vorgeschobene Entkartellierungsabteilung, ganz aufzulösen. Die 19 Beamten der Abteilung - ein Rest von ursprünglich 150 - lehnten sich in einem kollektiven Protest bei Clay, dem Militärgouveneur der amerikanischen Zone, gegen diesen Bruch des Potsdamer Abkommens auf. Sie wurden entlassen. Nun machten sich die allerletzten Mitarbeiter der ehemaligen Entkartellierungsabteilung, teilweise zornig, teilweise resigniert, auf den Weg nach Hause - in die USA. Sie waren überzeugt, daß die alten Wirtschaftsbosse ihnen ihr jetziges Engagement bald heimzahlen würden. Es gab noch hier und da ein letztes Aufbäumen einzelner Personen, die es nicht glauben konnten, daß es jetzt keinen Beamten mehr gibt, der (offiziell) sich ernsthaft bemüht die Machenschaften der I.G.-Farben im ||. Weltkrieg aufzudecken. Nixon sprach Ende 1947 (als er schon nicht mehr in seinem Amt war) vor einem Senats-Unterausschuss vor (dem gleichen, den 1945 Bernard Bernstein aufsuchte) und legte eine weitere Verbesserung der I.G.-Akte vor und machte seinem Zorn Luft. Diese Aussprache gilt als eine der bedeutendsten in der gesamten Ermittlungsgeschichte der I.G.-Farben. Nach diesem Hearing vor dem Senats-Unterausschuß drehte man selbigen diskret den Geldhahn zu.

Die Bilanz des ersten Besatzungshalbjahres war niederschmetternd. Von 55 in der US-Zone gelegenen I.G.-Werken waren zwei zerstört und drei weitere für Reperationen freigegeben wurden - es hatte sich um reichseigene (!) Sprengstoff-, und Munitionsfabriken gehandelt (Die Zerstörung der zwei Werke sollte wahrscheinlich die handlungswilligen Amerikaner demonstrieren). Ein paar kluge Aktionäre bemerkten aber, daß die Fabriken gar nicht der I.G. gehörte - die Aktienkurse explodierten. Um das Gesicht zu wahren, wurde sofort ein Sondergesetz erlassen, daß das Handeln mit I.G.-Aktien sofort verbot. Die anderen Fabriken produzierten weiter und wurden bei der Herstellung des Frostschutzmittels Äthylendiglykol (Vorstufe zu einem Giftgases) bei der Zuweisung von Transportmitteln und Energie bevorzugt und munter von Ludwig Erhardt unterstützt.

Anpassung an die NS-Diktatur

Mit dem Beginn der Aufrüstungswirtschaft rückte die chemische Grundstoffindustrie seit 1936 in den Mittelpunkt der nationalsozialistischen Politik, dies vor allem im Hinblick auf die angestrebte autarke Wirtschaft in Deutschland. Daher spielte die I.G.-Farben schon sehr früh eine wichtige Rolle, obwohl der Konzern anfänglich noch weit davon entfernt war, ein "Nazi-Unternehmen" zu sein. Trotzdem fiel der Unternehmensleitung die Entscheidung zur Kooperation mit dem NS-Regime um so leichter, als sie darauf spekulierten, durch politische Unterstützung einen günstigen Absatzmarkt für einen neu entwickelte synthetischen Kautschuk zu bekommen, welcher später zu einem wichtigen Faktor für die Kriegsmaschinerie des II. Weltkrieges entwickeln sollte. Die Anpassung an die politischen Verhältnisse brachte unter der profitorientierten Konzernleitung eine deutliche Verschiebung der Produktionsschwerpunkte von "klassischen" Chemieprodukten wie Farbstoffen, Chemikalien, Pharmazeutika und Düngemitteln zugunsten kriegsbedingter Bereiche wie Sprengstoffen, Synthetikkautschuk und -benzin. Man veränderte die Unternehmensstruktur und das Investitionsverhalten weitgehend nach den Maßstäben und Vorgaben der Nationalsozialisten. Es wurden auch neue Werke in Ost- und Mitteldeutschland errichtet, wobei die Standorte weitgehend nach Vorgaben der zuständigen NS-Stellen ausgewählt wurden. Auch wurden die Forschungsinvestitionen von 25,7 Prozent im Jahr 1933 bis auf 9,1 Prozent im Jahr 1942 zugunsten der sogenannten "Autarkforschung", der Suche nach künstlichen Ersatzstoffen aus dem Ausland importierten Erzeugnissen zur Eigenständigkeit der Kriegswirtschaft, zurückgefahren.

Durch die mehr oder weniger aktive Anpassung konnte die I.G.-Farben im Krieg zu einem noch mächtigeren Konzern herangewachsen. Durch den hohen Profitanreiz des Staates stieg der Gewinn von 1939 bis 1943 von 274,9 Mio. auf 322,7 Mio. Reichsmark, mit steigender Tendenz. Das Mitverdienen am Krieg hatte aber auch eine tiefgreifende Verwicklung des Unternehmens mit den Verbrechen des NS-Regimes zur Folge. Der Einstieg in das "Zwangsarbeiter-System" gehört wohl mit zu den dunkelsten Kapiteln der Firmengeschichte. Nach dringenden Forderungen der NS-Stellen entschied sich die Konzernspitze zu einer Expansion in der Buna-Produktion, wobei in den neuen Fabriken KZ-Häftlinge als Arbeitskräfte "zum Einsatz kamen". Einer der neuen Standorte wurde im Februar 1941 in der Nähe von Auschwitz errichtet. Die Manager und Aufsichtsräte der im I.G.-Farben ließen dabei zu, daß sich ihr Zweiglager in eine Todesfabrik für unzählige Häftlinge verwandelte. Zur Erprobung von neuen synthetischen Stoffen und Medikamenten wurden von der I.G Häftlinge von den KZ-Leitern "bestellt". An diesem Punkt der Geschichte der I.G. ist es kaum möglich, lediglich von einer passiven Anpassung zu reden. Am Krieg, den KZ� und der Politik der Nationalsozialisten wurde kräftig mitverdient, durch die Aussicht auf eine faktische weltweite Monopolstellung nach Beendigung des Krieges und dem Sieg der Nazis wurde deren Kurs tatkräftig unterstützt.

Neben dieser aktiven "Anpassung" an das Regime wurde mit Hilfe von Verträgen und Abkommen mit anderen in- und ausländischen Firmen versucht, die wirtschaftliche Bedeutung und die Monopolherrschaft in Deutschland weiter zu festigen. Bedeutende darunter waren z.B. der Interessengemeinschaftsvertrag mit Dynamit Actiengesellschaft vorm. Alfred Nobel & Co / Rheinisch-Westfälische Sprengstoff-Aktiengesellschaft / Gustav Genschow & Co mit Wirkung vom 01.01.1926 bis zum 31.12. 2024, in welchem marktregelnde Absprachen und Vereinbarungen im Sprengstoffsektor getroffen wurden, sowie auch das 1927 getroffene Abkommen mit Standard Oil of New Jersey in Bezug auf die Gemeinsame Nutzung von Patenten und Erfahrungen auf dem Rohöl-Gebiet. Dieser Vertrag war von Entscheidender Bedeutung für die Sicherung der Monopolmachtstellung der I.G. weltweit. Standard Oil, der stärkste Konzern der USA kam in ernste Schwierigkeiten, als bekannt wurde, daß die I.G. in der Lage sei, mit einem synthetischen Verfahren Benzin aus Kohle herzustellen. Da dadurch der europäische Absatzmarkt von Standard Oil gefährdet schien, lenkte der Ölgigant ein und schloß ein Abkommen mit dem mächtigsten Konzern Deutschlands, nach welchem er an die I.G die bescheidene Summe von 30 Mio. $ für das Patentrecht bezahlte, und zudem noch weitere Zugeständnisse machen mußte. So steht in dem 1929 unterzeichneten Papier:

"Standard willigt ein, der I.G. die Kontrolle über Herstellung und Verkauf jeglichen neuen chemischen Produkts zu Übertragen, das nicht mit dem derzeitigem Geschäftsgegenstand der Standard eng verbunden ist; die I.G willigt ein, der Standard die Kontrolle (außerhalb Deutschlands) über jedes neue chemische Produkt das eng mit der Petroleumindustrie verbunden ist; die I.G. willigt ferner ein (außerhalb Deutschlands), jedes neue chemische Produkt mit der Standard zu teilen, das Petroleum oder Naturgas als Ausgangsstoff verwendet, jedoch unter der Kontrolle der I.G..[...] Wenn die Gesellschaft (Standard Oil) wünschen sollte, irgendwo auf der Welt eine neue chemische Tätigkeit zu beginnen, die nicht eng mit dem derzeitigen Geschäftsgegenstand verbunden ist, wird sie der I.G. die Kontrolle über ein solches Unternehmen zu vernünftigen Bedingungen anbieten..."

Für die deutsche Rüstung hatte das viele Vorteile, allein schon durch die Sicherung der Monopolstellung für die Petroleum- und die chemische Industrie.


Eine Auswirkung des Abkommens völlig anderer Art bekam die USA, nach dem Überfall auf Pearl Harbour im Jahr 1939, bei Kriegseintritt zu spüren. Das für die Kriegsgeräte unentbehrliche Gummi, daß man unter anderem in großen Mengen aus Südostasien importiert hatte, wurde auf einmal knapp, da durch die japanischen Attacken in Südostasien die wertvolle Rohstoffquelle zu versiegen drohte, und Standard Oil sich aufgrund des Abkommens mit der I.G.-Farben bis 1942 die Herausgabe des synthetischen Herstellungsverfahren verweigerte. Daß die deutschen Bestände an Ölprodukten, die im Auftrag der deutschen Regierung zu Teilen auch aus Einkäufen der I.G.-Farben bei Standard Oil stammten, zeugt von einer nicht unbedingt schlechten Geschäftsbeziehung.

Die militärischen Bedeutung der I.G.-Farben im 3. Reich

Die I.G.-Farben, als größtes Industrieunternehmen auch als der "Staat im Staate" bezeichnet, stellte aus militärischer Sicht schon seit ihrer Gründung einen großen Anteil des deutschen Kriegsführunsgpotentials dar. Dazu bemerkte Reichskanzler Stresemann schon im Jahr 1927:

 

"Welche Trümpfe habe ich denn auszuspielen außer
Ihnen, der I.G., und den Kohlenleuten.?"

 

Die I.G.-Farben bildete, faktisch eine der zwei Säulen, auf welche sich die militärische Macht Deutschlands stützte. Zweite war die Eisen- und Stahlindustrie. Ohne die I.G.-Farben mit ihrer technischen Erfahrung, der wirtschaftlich konzentrierten Macht und die gigantischen Produktionsstätten hätte der Angriffskrieg 1939 wohl kaum beginnen können. Zudem gelang es, die deutsche Kriegswirtschaft weitgehend von den kriegswichtigen Gütern unabhängig zu machen. Bei einer Begrüßungsansprache sagte Dr. von Schnitzler, Mitglied des Zentralausschusses des Vorstandes der I.G.-Farben:

"Aber erst ein Krieg vermochte die deutsche Chemie die Große Probe auf ihre Bewährung zu liefern. Es ist keine Übertreibung zu sagen, daß ein moderner Krieg ohne die Ergebnisse, die die deutsche chemische Industrie unter dem Vierteljahresplan erzielte, unvorstellbar wäre."

Von den 43 Hauptprodukten der I.G.-Farben waren 28 Produkte für die Wehrmacht. Besonders gewichtig waren Neuentwicklungen auf dem Gebiet der Giftgasherstellung, die ebenfalls von der Wehrmacht genutzt wurden.

Eine kurze tabellarische Aufzählung einiger Stoffe (Auszug) soll die Bedeutsamkeit der I.G.-Farben verdeutlichen. 1943 entfiel die Produktion bzw. Förderung folgender Stoffe in Deutschland auf die I.G.-Farben :

Produkt

Marktanteil

 

 

Methanol*......................

100 %

Seren und Schmieröle...

100 %

Giftgase.........................

95 %

Plastiziermittel...............

90 %

Nickel.............................

95 %

Kunststoffe.....................

90 %

Magnesium**.................

88 %

Sprengstoffe..................

84 %

Stickstoff***....................

75 %

Synthetischer Kraftstoff.

23 %

Unerläßlich für die: - *Herstellung von Kunststoffen, Kautschuk und Kunstharzen. -** Flugzeug- und Brandbombenherstellung. -*** Herstellung von Sprengstoffen.

 

Der Prozeß:

Die Weltöffentlichkeit verlangte die härteste Verurteilung der Kriegsverbrecher und deutschen Monopolkapitalisten. Am 5. Juni 1947 wurden 24 Spitzenmanager der I.G. vor dem Militärtribunal der Nürnberger Nachfolgeprozesse angeklagt. Die Anklage war exzellent vorbereitet - das Dokumentenmaterial und die Begründungen überragten die übrigen Verfahren bei weitem. Das nimmt auch nicht wunder: der Kern der Anklagevertretung bestand aus hochkarätigen Juristen des Finanzministeriums. Doch schon die Richterauswahl läßt über den Ausgang des Prozesses erahnen: Es waren (wie auch im Parlament, Nachrichtendienst, Geheimdienst...) fast ausschließlich direkte Vertreter des Monopolkapitals oder Leute, die gewissenhaft ihre Anweisungen ausführen. Am 27. August 1947 (mitten in den Konflikten zum Marshall-Plan) wurde das Verfahren eröffnet, und damit begann, wie es später manche Historiker nannten, eine "Justizkomödie von amerikanischen Format". Der Hauptankläger von DuBois zeichnete in seinem Eröffnungsstatement ein eindrucksvolles Bild der I.G.-Farben während des III.Reiches. Er machte auch nicht vor medizinischen Experimenten, Zwangsarbeit oder I.G.-Auschwitz halt, obwohl die Entkartellierungsabteilung soweit mit ihren Recherchen noch gar nicht gekommen war. Dem zehnköpfigen Anklageteam saßen 60 Spitzenvertreter der westzonalen Anwaltsszenerie gegenüber. Der Verlauf mutet wirklich einer Komödie an. Einer der Richter ließ nachforschen, ob "DuBois ein Jude sei", andere Kommentare kamen aus dem Kongreß: hier sei eine "rassistische Minderheit" am Werke u.ä. Mit der Aussage: "Wie können wir die deutschen Industriellen für etwas bestrafen, was wir an ihrer Stelle auch getan hätten?" brachte ein Beamter einer alliierten Kontrollkommission die Sichtweise des Tribunals auf den Punkt. Einer der Angeklagten sagte über die Atmosphäre der Verhöre aus: "Das persönliche Verhältnis zwischen dem Untersuchungsbeauftragten und mir, in Frankfurt 1945, war ein sehr ungezwungenes und offenes, es war sehr herzlich. "Entsprechend dieses "herzlichen Verhältnisses" fiel auch die "Bestrafung" aus.

Von den 24 Angeklagten wurden elf freigesprochen, sechs erhielten Gefängnisstrafen von anderthalb bis drei Jahren, der Rest zwischen vier und acht Jahren. Die Verhöhnung der Völker Europas und der Millionen Nazi-Opfer war perfekt.

Am 1. Januar 1952 trat die I.G.-Farben AG in Liquidation. Anfang 1952 wurden die Nachfolgegesellschaften BASF, Bayer und Hoechst (neu)- gegründet. "Nun gibt es statt einer I.G.-Farben Gesellschaft ihrer drei", sagte ein Sprecher der Aktion "Nie wieder". In der Tat. Die drei Nachfolgegesellschaften BASF, Bayer, Hoechst sind heute alleine so groß, wie früher die gesamte I.G.-Farben zusammen!

Mit dem Liquidationsschlußgesetz vom 21.Januar1955 wurde die I.G.-Farben AG i.L. aus der aliierten Kontrolle entlassen. Die erste ordentliche Hauptversammlung fand am 27.Mai 1955 statt. Seitdem befindet sich die Gesellschaft in Abwicklung (i.A.). In dieser Geschäftsform haben die Liqidatoren (Vorstände) die Aufgabe alle noch offenen Geschäftsbeziehungen zu schließen, die dadurch erzielten Gewinne an die Gläubiger auszuzahlen und sich anschließend aufzulösen. Die I.G.-Farben zahlte in den 60er Jahren eine einmalige Entschädigung von 30 Millionen Mark an deutsche Kriegsopfer �seitdem wurde nie wieder eine einzige Mark gezahlt. Die Gesellschaft erwirtschaftet ihren Jahresüberschuß mit Immobilien- und Aktienengagements, weil diese (nach eigenen Angaben) dem Anlageziel Rendite-Liquidität-Sicherheit zur Zeit am ehesten entsprächen. Auf jeder Hauptversammlung wird (seit 50 Jahren) versichert, daß die Liquidation der Gesellschaft in drei, spätestens aber fünf Jahren abgeschlossen sein wird. Die regelmäßigen Proteste werden regelmäßig von einem immer größer werdendem Sicherheitsaufgebot niedergeschlagen, die TOP-Anträge zur sofortigen Auflösung abgeschmettert. In letzter Zeit werden aber auch andere Tendenzen sichtbar: Für die ordentliche Hauptversammlung 1997 war in Frankfurt kein Hotel (der über 500!) bereit, ihre Räume bereitzustellen. Letztendlich kam es kurzfristig am 22.Dezember 1997 in privaten Büroräumen doch zur Versammlung, aber die erstaunlich große internationalen Proteste lassen einen Hoffnungsschimmer aufkommen: wie lange wird es noch so gehen?